Bagger und Kräne in vollem Einsatz
16.06.2009, 00:00 Uhr
Die Schaufel kracht ungebremst ins Dach, Balken splittern wie Zahnstocher. Das endgültige Aus für Ulrich Druck in der Badstraße: Produktionshalle und Wohnhaus müssen fallen, damit Platz wird für das «Casa Rio» von Schultheiß-Wohnbau, die in der Traumlage direkt an Fluss und Uferpromenade zwölf Wohnungen errichten will. Inklusive Penthouses für 350 000 Euro.
Um die nächste Kurve wächst derweil der Neubau der Awo-Stiftung Soziales Engagement. Der Rohbau ist fast fertig, doch in den beiden dazugehörigen «alten» Gebäudeteilen des ehemaligen Kinderspitals muss noch schwer umgebaut werden. Einige böse Überraschungen, sagt Awo-Geschäftsführer Karl-Heinz Wurst, habe man schon erlebt: Der Bunker unter dem Garten hielt die Fundamente nicht und musste entfernt werden, die Decken im Altbau brauchten Stütze und mit dem Denkmalschutz musste sich die Awo auch auseinandersetzen. Trotzdem: Im Frühjahr 2010 soll das 3,1 Millionen Euro teure Projekt fertig sein. Junge und Alte, geborene und zugezogene Fürther sollen dann in 16 «bezahlbare» Wohnungen einziehen und großzügige Gemeinschaftsräume nutzen können.
Am östlichen Rand der Innenstadt wird der Neubau der Maischule hochgezogen, am Donnerstag soll Richtfest sein. Der Riegel zwischen Stadtpark und Otto-Seeling-Promenade ist lang ersehnt und gilt mit Erdwärmenutzung und Sonnenkollektoren auf dem Dach als Vorzeigeobjekt in Sachen umweltfreundliches Bauen.
Ganz in der Nähe wurde kürzlich der unansehnliche Flachbau auf dem Gelände der ehemaligen Firma Deko-Meier an der Nürnberger Straße abgeräumt. Die 1500 Quadratmeter große Fläche soll zunächst als Parkplatz fungieren, sagt Hans-Jörg Seitz, Mitglied der Geschäftsleitung von Lindner Projekt. Die künftige Nutzung wird derzeit entwickelt, in zwölf bis 24 Monaten werde es weitergehen. Auch andere Baustellen sind im Werden: Gestern war Spatenstich beim Fraunhofer Institut in Atzenhof (siehe Seite 3), Baureferent Joachim Krauße denkt aber auch an den fast fertigen Neubau der Schule in Burgfarrnbach und die Sanierung der Schule am Kirchenplatz.
Größere private Bauvorhaben sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – an Stelle der alten Hornfabrik zu finden. Die Stadtvillen, die eine P & P Tochtergesellschaft im Südstadtpark bauen will, gehören dazu und die Bebauung des Areals hinter dem Lochnerschen Gartenhaus. Die Pläne sehen drei Baukörper vor, die sich um einen Innenhof gruppieren. In der Mitte der «Periander»-Garten mit Rasenhochbeeten und Sitzgelegenheiten. 18 «loftige Wohnungen», sagt Architekt Dieter Karl Ludwig, sollen in der Theaterstraße entstehen, 45 bis 116 Quadratmeter groß und mit freier Innenaufteilung. Plus zugehörige Stellplätze. Bauherr ist die WohnFürth, eine WBG-Tochter, und Baubeginn voraussichtlich im Herbst.