Botschafterin der Kleeblattstadt
12.11.2010, 16:00 UhrVor zahlreichen Persönlichkeiten, darunter auch Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis, hob OB Thomas Jung die Leistungen von Evi Kurz auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet hervor, insbesondere aber ihre Verdienste um das allgemeine Ansehen der Stadt. Dazu zählte Jung das Anbahnen des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel und kürzlich erst von Außenminister Guido Westerwelle in Fürth.
Die großen Söhne der Stadt haben es Evi Kurz besonders angetan. Henry Kissinger fasziniert sie ebenso wie Ludwig Erhard. Viel persönliches Engagement war nötig, um das Vertrauen des aus Fürth stammenden früheren US-Außenministers Henry Kissinger zu gewinnen. Über dessen Bruder Walter fand Kurz schließlich Zugang zu dem großen Diplomaten. Frucht dieser Bemühungen war die Dokumentation „Die Kissinger-Saga“ mit bislang unveröffentlichtem Material über das Leben von Henry Kissinger und seiner Familie.
Aus Dankbarkeit hat Walter Kissinger Evi Kurz das Geld aus der Lebensversicherung des Vaters übergeben, mit der Bitte, es in Fürth gut einzusetzen. Kurz möchte damit einen Kissinger-Preis ausloben.
Neben Kissinger liegt ihr der als „Vater des Wirtschaftswunders“ in die Geschichte eingegangene Fürther Ludwig Erhard am Herzen. Als Vorsitzende des Ludwig-Erhard-Initiativkreises will sie das Ansehen des einstigen Bundeskanzlers und Bundeswirtschaftsministers in Ehren halten.
Seine Thesen haben in ihren Augen nichts an Aktualität eingebüßt. „Man muss gar nicht nach neuen Rezepten für die Marktwirtschaft suchen“, betonte Evi Kurz im Schloss. Die Goldene Bürgermedaille, nach der an eine einzige Person gebundenen Ehrenbürgerwürde Fürths zweithöchste Auszeichnung, wird an höchstens zwölf Persönlichkeiten verliehen. Der Stadtrat hat sich einstimmig für die Ehrung von Evi Kurz ausgesprochen.
Für die Journalistin, die beim Bayerischen Rundfunk Karriere gemacht hat und 2003 in Fürth eine eigene Firma für zeitgeschichtliche Filmdokumentationen gründete, ist die Bürgermedaille nach eigenen Worten Ansporn, sich weiterhin um das Ansehen der Kleeblattstadt zu bemühen.
Eine aktuelle Note gab sie dem Festakt schließlich mit ihrer Bitte, das Fürther Spielmobil nicht aus Spargründen aufzulösen. Gerade für Kinder aus weniger begüterten Familien leiste es gute Arbeit. Kurz: „Vielleicht finde ich Mitstreiter, damit diese wichtige Einrichtung erhalten werden kann.“
Im Anschluss an die vom PVC-Trio musikalisch gestaltete Feier trug sich die neue Besitzerin der Goldenen Bürgermedaille ins Goldene Buch der Stadt Fürth ein.