Das Städtedreieck ist das Zentrum der Arbeit
10.2.2012, 19:00 UhrSeit 2005 gibt es die Europäische Metropolregion Nürnberg ganz offiziell. Zu ihr zählen elf Städte und 22 Landkreise. Die Statistikbehörde plant nach fünf Jahren, im Mai einen überarbeiteten sogenannten Regional-Monitor herauszugeben — ein Bericht über statistische Entwicklungen mit den Schwerpunkten Bevölkerung, Bildung, Verkehr, Wirtschaftskraft, Tourismus und Kultur. Die Aspekte Beschäftigung und Pendlerströme haben die Statistiker vorab schon veröffentlicht.
Herausgestellt hat sich, dass das Städtedreieck „das absolute Zentrum der Metropolregion“ ist, so Benedikt Unger vom Amt für Stadtforschung und Statistik. Denn rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von insgesamt 3,5 Millionen Einwohnern arbeitet auf die drei Großstädte verteilt. Von etwa 1,24 Millionen Beschäftigten verdienen 385700 ihr Geld in Nürnberg, Fürth oder Erlangen. Die Mitarbeiter der Behörde haben ermittelt, dass rund zehn Prozent von den hier Arbeitenden aus den nördlichen Landkreisen der Metropolregion ins Zentrum pendeln.
Diese Entwicklung hat also einen Anteil daran, wenn in Städten und Kreisen Nordfrankens die Beschäftigung derer abnimmt, die dort auch wohnen. In Wunsiedel beispielsweise, ist die Zahl der Beschäftigten um knapp 13 Prozent geschrumpft. In Kronach um knapp elf und in Coburg sogar um gut 16 Prozent. Zwar steht das Zentrum der Metropolregion mit den drei Großstädten im Vergleich zu den nördlichen Kreisen zusammen-
genommen gut da. Doch auch hier hat
es im vergangenen Jahrzehnt einen dramatischen Einbruch gegeben: In Fürth schmolz der Wert der am Ort Beschäftigten um knapp neun Prozent. Gut 43000 Menschen arbeiten und wohnen derzeit zugleich in der Kleeblattstadt.
Doch auch in Nürnberg selbst sieht es nicht gerade rosig aus. Zwar ist die Zahl der Beschäftigung nicht in den Keller gestürzt, sie stieg sogar leicht um 0,8 Prozent. Das Aus der beiden Großunternehmen AEG (2006) und Quelle (2009) in Nürnberg hat großen Anteil daran, dass der Zuwachs nicht höher ausfiel. Einen Spitzenplatz nimmt dagegen Erlangen ein: Die Zahl der Beschäftigten in der Stadt ist um 16 Prozent gestiegen, im Kreis Erlangen-Höchstadt sogar um 20 Prozent.
Erfreuliche Ergebnisse vermeldet das Amt auch für den Westen und Osten der Region: In Ansbach — sowohl der Stadt als auch dem
Kreis —, in den Kreisen Neumarkt und Neustadt-Aisch/Bad Windsheim ist die Zahl der Beschäftigten bis 2010 gestiegen. Bei allen liegt der Wert bei etwa sechs Prozent Plus. Spitzenreiter ist hier die Stadt Bamberg. Dort ist er um sieben Prozent gestiegen.
Geringere Werte
In den 33 Kreisen und Städten der Metropolregion arbeiteten 2010 rund 92 Prozent aller in der Region lebenden Beschäftigten auch innerhalb ihrer Grenzen. In 31 der 33 Städte und Kreise liegen die Anteile der Beschäftigten, die in der Region arbeiten, über 85 Prozent. 24 davon erreichen sogar Anteile von mehr als 90 Prozent.
Geringere Werte sind für die beiden unterfränkischen Kreise Haßberge (76 Prozent) und Kitzingen (65) registriert worden. Der Grund: Der Wirtschaftsraum Würzburg liegt nahe an den beiden Gebietskörperschaften; viele Pendler von dort verlassen, um zu arbeiten, die Grenzen der Metropolregion Richtung Würzburg. Nach einem Stadtratsbeschluss ist die Bezirkshauptstadt von Unterfranken seit 2010 nicht mehr Teil der Metropolregion.
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