Der Alltags-Check für gute Vorsätze
16.01.2010, 00:00 Uhr
«Weniger rauchen, mehr Sport», sagt Selina Dirscherl, so heißt ihr guter Vorsatz für 2010. Die 17-Jährige ist bis jetzt zufrieden. Das gesunde Duett, das wohl als Klassiker unter den Neujahrsplänen gelten darf, habe bis jetzt «ganz gut hingehauen». Die Schülerin am Hardenberg-Gymnasium freut sich: «Ich rauche jetzt nur noch am Wochenende, gehe joggen und nehme am Schulsport teil.» Alexandra Zuhr (17), ebenfalls Schülerin, nickt. Auch sie hat sich Nikotinverzicht vorgenommen und sieht bereits Erfolge: «Ich habe viel weniger geraucht.»
Gertrud (64) und Dietrich (66) Vogel müssen gar nicht lange überlegen: «Unser Vorsatz lautet gesund bleiben.» Dafür tun die beiden eine ganze Menge. Gertrud Vogel zählt auf: «Wir machen Wassergymnastik und gehen viel spazieren, außerdem gehen wir zur Lymphdrainage und zur Fußreflexzonenmassage.» Auf dem Speiseplan dominieren leichte Gerichte («viel Hühnchen, Gemüse, Obst»), und obendrein stehe auch im Urlaub «Wellness auf dem Programm».
Vera Dirscherl (49) hat auf gute Vorsätze verzichtet: «Wenn ich etwas ändern will, dann fange ich damit an, egal zu welchem Zeitpunkt.» Vorgenommen hat sie sich für dieses Jahr allerdings etwas Besonderes: «Ich werde eine Pilgerreise nach Irland mache, da freue ich mich schon sehr drauf.»
Dilara Akbakla stimmt der Absage an spezielle Neujahrspläne zu. Aus gutem Grund, sagt die 22-jährige Studentin: «Diese Vorsätze bringen doch gar nichts. Kein von oben herausgegebener Termin namens Silvester hat doch Einfluss auf mein Leben. Wenn ich etwas ändern will, tue ich das, wann es mir passt.»
Ihre Mutter Nurel Akbakla hat sich allerdings etwas Wichtiges vorgenommen. Sie will «aweng ruhiger werden und ab und zu mal relaxen». Ein bisschen mehr Zeit für sich, will die 42-Jährige einplanen und nicht nur «für die Kiddies» da sein. Nüchterne Bilanz von Nurel Akbakla nach 16 Januartagen: «Bis jetzt ist daraus nichts geworden.»
Noch nicht ganz zufrieden ist auch Maurice Guglietta (18), Schüler am Schliemann-Gymnasium. Mehr Sport steht in seiner Planung ganz oben. Joggen («Früher war ich bei jedem Wetter laufen») und Schwimmen zum Beispiel. Selbstkritisch gibt er zu: «Das habe ich noch nicht umgesetzt.» Andreas Schürmans (17) vom Hardenberg will Besuche im Fitnessstudio in seinen Tagesablauf einplanen. Und dann wäre da noch etwas: «Mehr für die Schule tun.»
Rundherum optimistisch ist Stefan Lindner (39) gestartet – und frei von irgendwelchen Vorsätzen für 2010. «Warum denn auch?», fragt der Jobleiter gut gelaunt. «Ich bin zufrieden, habe keine Probleme: Meine Arbeit ist toll, meine Frau ist toll. Alles ist wunderbar.»