Europarekord im zweiten Anlauf
01.02.2011, 09:00 Uhr
Für Aufregung sorgte gleich der erste Wettkampf des Tages. Über 60 Meter Hürden lief der Badener Arno Hamaekers neuen Europarekord in der M70. Probleme mit der Videozeitmessung machten eine Anerkennung aber unmöglich. Die Organisatoren setzten alle Hebel in Bewegung, um dem Athleten gerecht zu werden.
Eine Rückfrage bei Klaus Hartz — der Fürther Kampfrichter war in Frankfurt bei der Deutschen Mehrkampfmeisterschaft und ist Mitglied der Technischen Kommission beim Leichtathletik-Weltverband — sorgte für Klarheit. Ein zweiter Lauf wurde angesetzt.
Nach den 60 Metern flach, die Hamaekers ebenfalls gewann, bekam der Läufer von der LAG Obere Murg einen zweiten Versuch über die Hürden und war mit 9,89 Sekunden sogar noch schneller als beim ersten Start.
Groß war die Freude bei Jutta Schoeppe, LG Kreis Ansbach, im Stabhochsprung der W55, als sie mit 2,15 Metern ihren eigenen bayerischen Rekord verbesserte. Ihre Form war so gut, dass sie noch zwei weitere Höhen in Angriff nahm und am Ende den Rekord sogar auf 2,25 Meter steigerte.
Das Stabhochspringen sah zudem eine Premiere. Zum ersten Mal in Bayern versuchte sich mit Manfred Konopka, TuS Weißendorf, ein Athlet der M80 in dieser Disziplin. Er scheiterte zwar an seiner Anfangshöhe, die Versuche sahen jedoch vielversprechend aus. Das er immer noch schnell ist, zeigte Konopka über 100 Meter mit 16,52 Sekunden.
Christl Weniger vom TSV Zirndorf verbesserte in der W65 gleich zwei bayerische Rekorde. Die 100 Meter lief sie in 16,27 Sekunden und die 400 Meter in 1:15,81 Minuten. Dazu lief sie auch noch die 60 und die 200 Meter — ein volles Programm. Den fünften bayerischen Rekord an diesem Tag sicherte sich Heike Jörg von der LAZ Obernburg-Miltenberg im 60-Meter-Sprint mit 8,20 Sekunden. Vor allem im Sprintbereich gab es gerade in den höheren Altersklassen gute Leistungen zu sehen, auch wenn der bekannteste Seniorensportler, Guido Müller vom TSV Vaterstetten, sich nicht so überragend präsentierte. Was kein Wunder ist, denn mit 73 gehört er schon das dritte Jahr der M70 an und muss auch hier gegen die Jüngeren wie Arno Hamaekers antreten. Dass er sich durchsetzen kann, zeigte er auf seiner Paradestrecke über 400 Meter, wo er mit 60,94 Sekunden sogar die M65 hinter sich ließ.
Trotz des großen Aufwandes fand Organisator Dieter Krumm die Zeit und Ruhe, sich im Kugelstoßen der M55 mit 12,21 Metern den Sieg zu holen. Dazu startete er noch im Hochsprung und bei der abschließenden 4x200-Meter-Staffel.
Für Stimmung sorgte kurz vor Schluss das Rennen über 3000 Meter, bei dem zunächst der Erlanger Denis Mietzsch lange führte. Als er vom LAC-Marathonläufer Dominik Mages überholt wurde, wurde es lauter in der Halle. Mit 9:18,58 Minuten sicherte sich Mages den Sieg.