Fans wüteten auf der Tribüne
09.03.2004, 00:00 Uhr
Den Sachschaden, den die Zerstörungswut der Nürnberger anrichtete, schätzt Dirk Weißert von der Geschäftsstelle der SpVgg auf 5000 Euro. An anderer Stelle ist der Zaun, der das Spielfeld zu den Rängen hin abgrenzt, beschädigt worden. Hier werden die Reparaturarbeiten etwa 2000 Euro kosten.
Auch nach dem Spiel, in der Fürther Innenstadt, gab es vereinzelte Krawalle. Wie erst gestern bekannt wurde, randalierte eine Gruppe Hooligans in der „Weißen Rose“, dem Vereinslokal des gleichnamigen SpVgg-Fanclubs. Wirt Manfred Knaut spricht von „Zuständen wie im Krieg“. Seiner Schilderung zufolge wurden an beziehungsweise in seinem Lokal Kaugummi-Automaten abgerissen, Scheiben eingeworfen und eine Tür eingetreten.
Als das geschah, gegen 18.30 Uhr, war die Kneipe in der Königstraße laut Knaut „brechend voll“. Etwa 150 Menschen seien erschrocken aufgesprungen, haufenweise seien Biergläser und Aschenbecher zu Bruch gegangen. Knaut beziffert den Schaden auf „mindestens 2500 Euro“.
Heinz Hegendörfer, der Einsatzleiter der Polizei, hält den Überfall für eine „geplante Aktion“. Den Sicherheitskräften gelang es, ingesamt elf Verdächtige zu schnappen, von denen kein Einziger auf Anhieb als Fußballfan zu erkennen gewesen war. Bei dreien der neutral gekleideten Personen handelt es sich um bereits aktenkundige Nürnberger Hooligans. Insgesamt nahm die Polizei vor, während und nach dem Derby 28 Menschen in Gewahrsam, von denen die große Mehrzahl dem Lager der Club-Anhänger zuzurechnen ist.