Demonstration am Prinzregentenplatz
Für Frieden und Demokratie: Langenzenn zeigt Herz
5.3.2022, 19:45 UhrEingeladen zu der Veranstaltung hatten Langenzenns Sozialdemokraten und der SPD-Kreisverband Fürth-Land. Ursprünglich sollte die Veranstaltung einen Gegenpart zu den Corona-Demonstrationen bilden, die seit einiger Zeit regelmäßig in Langenzenn, aber auch in Cadolzburg und Veitsbronn als sogenannte Spaziergänge über die Bühne gehen.
Mit von der Partie, das wissen Melanie Plevka und Jan Botzenhardt, die beiden Ortsvorsitzenden der Langenzenner SPD, sind dabei auch rechtsextreme Gruppen und Reichsbürger, die das Podium nutzen, um für ihre demokratiefeindlichen Ansichten zu werben.
Deshalb war für das Duo klar: „Wir Demokraten müssen uns dem entgegenstellen und ein Zeichen.“ Auch der SPD-Kreisvorsitzende Harry Scheuenstuhl sagt: „Jeder kann seine Meinung verbreiten, aber wir wollen zeigen, dass wir die Straße nicht dem braunen Mob von Faschisten und Rechtsradikalen überlassen.“
Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine, die kriegerischen Auseinandersetzungen, das Leid der Zivilbevölkerung und die massenhafte Flucht von Frauen und Kindern aus dem Krisengebiet verliehen den Themen Demokratie und Freiheit aktuell traurige Brisanz: Etwa 200 Teilnehmende versammelten sich im Herzen der Zennstadt, um Flagge zu zeigen und die Reden der Politiker zu hören.
Hier bewies die Veranstaltung überparteilichen Charakter, zogen doch die Kräfte des demokratischen Spektrums gemeinsam an einem Strang: Neben SPD-Vertretern wie Harry Scheuenstuhl reichte die Liste unter anderem über Landrat Matthias Dießl (CSU), die Grünen-Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs, den CSU-MdB Tobias Winkler, Langenzenns Bürgermeister Jürgen Habel, der Geschäftsführerin der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe im Fürther Land, Sylvia Grille, bis zu den beiden Dekanen Friedrich Schuster und Andre Hermany.
"Mit Faschisten macht man keine Spaziergänge", sagte Scheuenstuhl vor den Versammelten. Er freue sich, dass von Langenzenn ein solches Zeichen "gegen den Hass und für Demokratie" ausgehe, meinte Matthias Dießl. Mit Blick auf die Vorgänge in der Ukraine verurteilte der Fürther Landrat das Gebaren Russland "auf das Schärfste". Wladimir Putin müsse "zur Rechenschaft gezogen werden", forderte sein Parteifreund Tobias Winkler. Beim russischen Präsidenten hatte der Bundestagsabgeordnete Angst vor der Freiheitsbewegung im eigenen Land ausgemacht, "die ihn eines Tage aus dem Amt jagen wird".
Vor dem Langenzenner Rathaus leuchtete ein Herz aus brennenden Kerzen. Unzählige Unterschriften für Demokratie füllten ein Banner. Ein zehnminütiges Glockengeläut beschloss die Veranstaltung.