Fürth: Rekord beim Sonnenstrom

30.12.2011, 22:00 Uhr
Fürth: Rekord beim Sonnenstrom

© Günter Distler

Insgesamt erzeugen Fürther Solaranlagen nun 15 Megawatt Strom, 23 Prozent mehr als voriges Jahr. Damit wird Jung zufolge ein Fünftel der Dächer genutzt, die für die Gewinnung von Solarstrom infrage kommen. Rechnerisch werden 3600 Privathaushalte versorgt und pro Jahr 9300 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Auch wenn damit, wie berichtet, nur 2,6 Prozent des Stromverbrauchs in der Stadt abgedeckt werden, zeigte sich Jung bei seiner jährlichen Solarbilanz, die er diesmal beim Trafoproduzenten Tramag in Braunsbach zog, erfreut über die jüngste Entwicklung. Denn: Man habe das selbst gesteckte Ziel (pro Jahr ein Megawatt mehr) weit übertroffen. Fürth werde in der Solarbundesliga weiter zur Spitze der deutschen Großstädte zählen.

Bis zum Sommer hat man sich bei der Stadt, so Jung, wegen des bis dahin zaghaften Ausbaus noch „große Sorgen“ gemacht. „Aber das letzte Quartal hat uns gerettet.“ Dank der „vielen Sonnenstunden bis in den November hinein“, schwärmte der OB, können sich die Investoren des Atzenhofer Solarbergs heuer über eine Sonderausschüttung von „über fünf Prozent“ freuen und damit über den „besten Ertrag“ seit dem Bau der Anlage vor neun Jahren.

Vor allem auf gewerblich-industriellen Dächern wurde 2011 Photovoltaik installiert: insgesamt 17 Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 1,5 Megawatt. Eine davon gehört der Firma Tramag. Der Familienbetrieb sprang in die Bresche, als die Inbetriebnahme des Solarbergs 2003 an fehlenden Trafos zu scheitern drohte. Tramag beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und beliefert nach Angaben von Juniorchef Stefan Ammon den Siemens-Konzern in den Sparten Antriebstechnik, Medizintechnik, Windkraft — und Photovoltaik. Mit dem Anschluss einer PV-Anlage auf dem Dach der firmeneigenen Fertigungshalle „schließt sich für uns ein Kreis“, so Ammon. Der OB hofft nun, dass das Beispiel trotz neuer Kürzungen bei der Einspeisevergütung weiter Schule macht. Denn in Fürth lebten schon mehr Menschen von der Solarbranche als vom Autobau.

 

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