Geburtstagsfete für Wetterfeste

02.07.2012, 13:00 Uhr
Geburtstagsfete für Wetterfeste

© Horst Linke

Grit Eißler kann sich noch gut an 2011 erinnern: „Da war das Wetter genauso, und obendrein war es noch kalt.“ Eine dicke Jacke hat sich die Leiterin des Spielmobils heuer vorsorglich angezogen, darüber Mittelalterkleidung. Die passt zum Schauplatz der Geburtstagsfeier, der Cadolzburg. Im Burggraben kann man hautnah erleben, wie die Menschen früher lebten — und was sie bei Regen aushalten mussten. Der Andrang bei Seilmachern oder Kerzenziehern ist entsprechend mau.

Geburtstagsfete für Wetterfeste

© Horst Linke

Auch Cornelia Seifert von der Marketingabteilung der Sparkasse tropft regennass. „Aber es hilft ja nichts, wir können das Wetter nicht ändern.“ Obwohl es zeitweise wie aus Kübeln schüttet, schwingen sich insgesamt rund 100 Hartgesottene in den Sattel und fahren die 17 oder 31 Kilometer lange Radtour des Familienspiels rund um den Dillenberg ab. Das gemeinsame Leiden verbindet: Georg Bergmann aus Zirndorf, Brigitte und Sophie Hübner aus Veitsbronn und Renate Grassinger aus Ammerndorf haben sich auf der Strecke getroffen und stehen nun gemeinsam vor dem Tor zum Marktplatz. Pitschnass, dreckig von oben bis unten — „aber die Idee des Familienspiels ist einfach gut“, lobt Grassinger. Nächstes Jahr will sie wieder dabei sein. Heuer sicherte sich der Cadolzburger Georg Besendörfer den Hauptgewinn.

Matthias Dießl hatte vorher in einem feierlichen Akt, verlegt in das Neue Schloss, mit zahlreichen geladenen Gästen, darunter Regierungspräsident Thomas Bauer und die Altlandräte Dietrich Sommerschuh und Gabriele Pauli, den 40. Geburtstag des Landkreises gewürdigt. „Wir haben uns hervorragend entwickelt“, lautet sein Resümee, „als kleinster Landkreis Bayerns haben wir kurze Wege, einen tollen Zusammenhalt unter den 14 Gemeinden, ein gutes Bildungsangebot, sind familienfreundlich. Kurzum: Der Landkreis ist attraktiv und eine runde Sache“, meint Dießl.
 

Von 78000 Einwohnern 1972 ist die Bevölkerung in vier Jahrzehnten auf über 115000 gewachsen. Marcel Schmidt aus Cadolzburg ist einer der Zugezogenen. Seit 1999 lebt der 33-Jährige im Kreis und fühlt sich „pudelwohl“. Er sei, so sagt er lachend, „von allen sofort akzeptiert worden, trotz meiner sächsischen Herkunft“. Unvoreingenommen und offen seien die Menschen hier. Seine Lebensgefährtin Katrin Treuheit liebt an ihrer Heimat besonders die ländliche Umgebung und gleichzeitig die Nähe zum Ballungsraum. Töchterchen Amelie hat eine kurze, aber
vielsagende Antwort auf die Frage, was sie im Landkreis schätzt: „Alles“.

Letztendlich hatten sich alle an das von Dießl ausgegebene Motto gehalten und ließen sich die Stimmung nicht verderben, so dass sich das Engagement der rund 500 Ehrenamtlichen auf den Bühnen sowie der zahlreichen Vereine, Feuerwehren und Polizei gelohnt hat.


Keine Kommentare