Jobmarkt: Stellen-Boom schwächt sich ab

31.5.2019, 06:00 Uhr
Jobmarkt: Stellen-Boom schwächt sich ab

Die Konjunktur flaut ab, und inzwischen macht sich das auch auf dem Jobmarkt bemerkbar. "Die Arbeitslosenzahlen fallen nur noch leicht und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen geht stetig zurück", sagt Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fürther Agentur für Arbeit, zu deren Zuständigkeitsbereich neben Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/
Aisch-Bad Windsheim gehören.

Was Dippold betont: Die Betriebe der Region halten ihre Belegschaften auf sehr hohem Niveau. In der Folge verlieren vergleichsweise wenige Menschen ihren Job. So bleibt die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk bei 2,9 Prozent wie im April – es ist der tiefste Wert der vergangenen 20 Jahre.

Keinen neuen Rekord kann die Agentur in der Stadt Fürth vermelden. Aber: Die Arbeitslosenquote beträgt – wie im Mai 2018 – 4,8 Prozent; niedriger war sie in den vergangenen Jahren nie.

Obwohl es normalerweise im Mai immer eine deutliche Frühjahrsbelebung gibt, ist die Zahl der Erwerbslosen in Fürth leicht gestiegen. 3643 Menschen sind arbeitslos gemeldet – das sind 0,4 Prozent mehr als im April und 2,1 Prozent mehr als im Mai 2018. Jürgen Wursthorn, Sprecher der Fürther Agentur für Arbeit, gibt allerdings zu bedenken: In der Kleeblattstadt gab es heuer bereits im Februar einen ungewöhnlichen Aufschwung. Von einer Delle im vierten Quartal 2018 habe man sich erholt.

Gesunken ist die Arbeitslosenzahl im Fürther Landkreis: 1585 Frauen und Männer sind ohne Beschäftigung – 2,9 Prozent weniger als im April und 2,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Quote ist auf 2,4 Prozent gefallen. In keinem Mai der vergangenen zehn Jahre stand der Landkreis besser da.

Ein Wendepunkt?

Spürbar abgekühlt ist indes die Personalnachfrage. Die Arbeitgeber in Fürth haben im Mai 237 offene Stellen gemeldet – 5,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Aus dem Landkreis gingen bei der Agentur 133 Stellenangebote ein – 21,3 Prozent weniger als im Mai 2018.

"Es zeichnet sich vielleicht ein kleiner Wendepunkt ab", sagt Wursthorn: Der Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte sich in nächster Zeit verlangsamen. Die Zahlen werden voraussichtlich "auf einem sehr guten Niveau" stagnieren. "Es wird nur wohl nicht mehr von Monat zu Monat neue Rekordzahlen geben."

Die größte Personalnachfrage gibt es weiterhin in den Branchen Gesundheit, verarbeitendes Gewerbe, Handel und Zeitarbeit.

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