Landkreis-SPD schickt Frank Bauer ins Rennen
31.10.2013, 13:00 Uhr
Bauer wohnt in Zirndorf, leitet aber den SPD-Ortsverein in Stein. Dies ist ungewöhnlich, räumt er ein. Aber er sei nun mal erst Steiner gewesen und später nach Zirndorf umgezogen. Die Position im Steiner Ortsverein habe er anschließend behalten.
Ungewöhnlich ist an ihm auch so manches andere. So hat er offenbar nie die geradlinige Karriere angestrebt, sondern viele Erfahrungen gesammelt. Erst eine Ausbildung in einer Steuerkanzlei, später war er als Berufssoldat mit der Bundeswehr vier Jahre in Kanada. Dann folgte das Studium der Finanzwirtschaft und die Tätigkeit als Kaufmännischer Leiter in einem mittelständischen Betrieb. Inzwischen ist er selbstständig und arbeitet als Dozent in der Aus- und Weiterbildung.
„Knackiger Wahlkampf“
„Ich habe alle Facetten des Berufslebens mitgemacht,“ sagt der 44-Jährige. Genau die Erfahrungen sieht er als seine Stärke an. Außerdem ist er verheiratet und Vater zweier Kinder, eine 19-jährige Tochter und ein 16-jähriger Sohn. Er sei ein bodenständiger Mensch, sagt Bauer über sich, kein „Großkopferter“.
Ob das ankommt beim Wähler, das muss der Sozialdemokrat, den der neue Bundestagsabgeordnete Carsten Träger einst zum Eintritt in die SPD bewegte, noch austesten. Bekannt werden ist für den designierten Kandidaten das Ziel. „Fünf Monate knackigen Wahlkampf“ hat er sich selbst verordnet und dafür seine Berufstätigkeit teilweise zurückgestellt. Klinkenputzen, Vorstellen bei Vereinen und Verbänden, kleine Events mit Fußball und Konzerten — es soll ein erlebnisreicher Wahlkampf werden.
Immer mit dabei eine rote Figur des Nürnberger Kunstprofessors Ottmar Hörl: ein Mann, der durch ein Fernglas in die Ferne guckt. „Ich will damit symbolisch zeigen, dass ich vorausschauend arbeiten will.“ Für ihn heißt das, die Bürger rechtzeitig informieren über neue Pläne und Projekte.
Alle seine Themen möchte Bauer zu dem frühen Zeitpunkt noch nicht verraten. Nur so viel — drei Schwerpunkte schweben ihm vor: Das Ziel eines energieautarken Landkreises, bezahlbares Wohnen und eine eigene Fachoberschule im Landkreis. Fan ist Bauer von genossenschaftlichen Modellen, über sie könnten sowohl Energie- als auch Wohnprojekte gestemmt werden.
Und weil er eben kein Großkopferter ist, der sich an millionenschweren Projekten messen lassen will, liegen ihm auch die scheinbar kleinen Dinge am Herzen wie zum Beispiel Bienen. „Wir müssen mehr für diese wichtigen Tiere tun, sonst geht es uns eines Tages wie den Chinesen und wir müssen die Blüten per Hand bestäuben.“
Bei der Frage nach seinen Wahlchancen hält Bauer den Ball flach, während der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Harry Scheuenstuhl sich überzeugt gibt: „Frank Bauer wird Landrat.“ „Es ist nicht unmöglich“, sagt Bauer, auch in den eher CSU-dominierten Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Roth gebe es SPD-Landräte. Von diesen beiden sozialdemokratischen Schwergewichten möchte sich Bauer den ein oder anderen Tipp holen.
Wie man einen erfolgreichen Wahlkampf führt, das weiß auch Scheuenstuhl, der denkbar knapp in den Landtag einzog. „Man muss möglichst viele Leute erreichen“, empfiehlt er. Dazu ist für Bauer jetzt bis zum 16. März 2014 Zeit.
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