Mittelfranken beharrt auf Bezirksoberliga

23.02.2011, 09:00 Uhr
Mittelfranken beharrt auf Bezirksoberliga

Nach dem Emsinger Beschluss würde es in Mittelfranken auch weiterhin eine Bezirksoberliga, zwei Bezirksligen und sechs Kreisligen geben. Ein entsprechender Vorschlag, der von den Verantwortlichen einstimmig verabschiedet wurde, soll den betroffenen Bezirks- und Bezirksoberligisten auf einer Informationsveranstaltung am 14. März in Wendelstein unterbreitet werden.

In weiteren Treffen sollen anschließend auch die Vereine auf Kreisebene die Möglichkeit erhalten, sich zur Thematik zu äußern. Der BFV-Bezirksvorsitzende Uwe Kunstmann (Treuchtlingen) begründete in einer Pressemitteilung die Entscheidung damit, dass ein solcher Schritt „sowohl aus sportlichen als auch aus geografischen Gründen notwendig“ wäre.

Wenig Verständnis

Das forsche Vorgehen von Kunstmann stößt jedoch mittlerweile auf den Widerstand der Verbandsspitze in München. Jürgen Faltenbacher, Präsidiumsmitglied des BFV und Spielleiter der Regionalliga Süd, zeigte gegenüber den Fürther Nachrichten wenig Verständnis für die Mittelfranken und bemängelte vor allem die mangelnde Einbindung der Vereine in den ersten Entscheidungsprozess.

„Genauso wie wir auf Landesebene die Vereine in die Entscheidungsfindung mit einbezogen haben, sollte es auch in den Bezirken geschehen. Deshalb kann der Bezirk Mittelfranken einen derartigen Beschluss aus meiner Sicht gar nicht fassen“, erklärte Faltenbacher. „Geplant war, dass die Bezirke mit den betroffenen Vereinen diskutieren und am Ende zu einer Lösung kommen. In Mittelfranken wurde nun der umgekehrte Weg gewählt.“

Mit den Vorwürfen aus München konfrontiert, ruderte Kunstmann ein wenig zurück. „Das war nur ein Vorschlag, über den die betroffenen Vereine selbst entscheiden müssen, doch ob die es so wollen, steht natürlich auf einem anderen Blatt“, rechtfertigte sich der Bezirksvorsitzende, der nun auch eine Lösung mit zwei Bezirksoberligen und darunter liegenden Kreisligen nicht mehr ausschließen will. Für weiteren Gesprächsstoff ist in den kommenden Wochen jedenfalls gesorgt. Denn mittlerweile droht in den sieben bayerischen Bezirken unterhalb der Landesligen eine völlig uneinheitliche Spielklassenstruktur.

Kreisoberliga?

Während im Bezirk Oberbayern — allerdings unter Einbeziehung der Vereine — drei Bezirksoberligen über den bestehenden Kreisligen beschlossen wurden, ist in Oberfranken, das seinen Vereinen drei verschiedene Modelle vorstellen will, sogar eine „Kreisoberliga“ mit zwei darüber liegenden Bezirksligen im Gespräch, wie der dortige Bezirksvorsitzende Karlheinz Bram auf Anfrage mitteilte. Hier sollen, wie in Unterfranken, Schwaben, Niederbayern und der Oberpfalz, in Kürze die Vereine befragt werden.

Eine Entwicklung, die der BFV-Spitze um Jürgen Faltenbacher überhaupt nicht behagt: „Natürlich war es unser Wunsch, dass die Ligen unterhalb der neuen Landesliga in allen Bezirken gleich sein sollen. Wenn aber die Bezirke zu anderen Auffassungen kommen sollten, dann muss man das zunächst einmal akzeptieren, wobei das vonseiten des Präsidiums sicherlich anders geplant war.“