Naschen verbindet Alt und Jung

20.04.2011, 19:00 Uhr
Naschen verbindet Alt und Jung

© Hans-Joachim Winckler

Mit großen, bunten Namensschildern an der Kleidung sitzen die Kinder vom Mütterzentrum im Aufenthaltsraum des Seniorendomizils Haus Maximilian. Die Frauen neben ihnen ähneln aber eher der eigenen Oma als dem Spielgefährten für den Vormittag. Auch für die Heimbewohner ist es eine Umstellung, so aktive und durchaus laute Tischnachbarn zu haben.

Gemeinsam schneiden Kinder und Senioren Obst und schmelzen Schokolade in einem Topf. „Schokofondue kommt eben in jedem Alter gut an“, sagt Kerstin Wenzl vom Mütterzentrum, das zum Mehrgenerationenhaus gehört. Da fällt kaum auf, dass die vierjährige Izem neben Margarethe Ling sitzt — eine Dame, die mit ihren 90 Jahren leicht die Uroma des Mädchens sein könnte.

Außerdem werden Osterlämmer gebacken, Kresse gepflanzt und gemeinsam Gymnastikübungen gemacht. Vorher durften die Zwei- bis Elfjährigen einen Blick in die Zimmer des Altenheims werfen. Für Izem war es eine Überraschung: „Die Dame wohnt ja genauso wie ich!“ Am Nachmittag sollen die Kinder dann erst mal alleine Kontakte knüpfen und zusammen mit den Erzieherinnen vom Mütterzentrum eigenständig auf die Senioren zugehen.

Für Heimleiter Werner Umbrich, ist das Kooperationsprojekt bereits jetzt ein Erfolg. „Vom Generationenaustausch profitieren alle“, sagt er. Viele der Bewohner hätten ihre Familien in anderen Städten und kaum Zugang zu ihren Enkelkindern oder anderen jungen Leuten. Auch Kerstin Wenzl ist zufrieden. „Wir versuchen nun, alle vier Woche ein Treffen zu organisieren“, sagt sie. „Wenn das Wetter schön ist, könnten wir die Senioren auch einmal mit in den Stadtpark nehmen.“