Oberasbach: Wanderpokal als Ansporn für Engagement
8.3.2017, 16:00 UhrStolz übergibt Linor aus der vierten Klasse der Nürnberger Friedrich-Hegel-Grundschule den Etz-Chaim-Schulpokal an Juliane aus der siebten Klasse des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG). Schüler von der siebten bis zur zehnten Jahrgangsstufe und ihre Lehrer sind aus dem Landkreis Fürth nach Nürnberg gefahren, um im historischen Rathaussaal der Stadt an der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit teilzunehmen. Zum Programm gehört auch die Übergabe des Pokals.
"Profil gezeigt"
Für den Oberasbacher Schulleiter Heinz Beiersdorfer ist der Pokal Verpflichtung, das Engagement der Schule gegen Rassismus und Intoleranz unermüdlich fortzusetzen. "Wir haben in den vergangenen Jahren hier Profil gezeigt", sagt er und erinnert etwa an den inzwischen international prämierten Kurzfilm "Valentina". Er behandelt das Langenzenner Gefangenenlager während der Nazi-Zeit und ist im Rahmen eines P-Seminars entstanden. Auch den Austausch des DBG mit Schulen in Jerusalem und Polen rückt Beiersdorfer in den Fokus. Bei den Besuchen in Holocaust-Gedenkstätten werde das christlich-jüdische Verhältnis immer wieder thematisiert. Seminararbeiten widmen sich zudem immer wieder dem Verhältnis der Religionen und Kulturen.
Der Pokal, der nun ein Jahr in Oberasbach bleibt, passt auch sehr gut zu einem Wahlunterrichtsfach, das im kommenden Schuljahr angeboten wird und sich mit den christlich-jüdischen Beziehungen befasst. Bereits 30 Schüler von der siebten bis zur zehnten Jahrgangsstufe haben daran ihr Interesse bekundet.
Zum Abschluss des Jahres, im März 2018, wird die Schule in einer Ausstellung all ihre Aktivitäten bündeln — bevor der Wanderpokal an die nächste Schule in der Metropolregion weitergereicht wird.
"Unsere Erfahrungen im Schulunterricht zeigen, dass es Nachholbedarf im Verständnis und im Zusammenleben von Christen und Juden gibt", sagt Thomas Ohlwerter, Leiter des Schulreferats der Katholischen Stadtkirche Nürnberg und zweiter katholischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Franken, die die Würdigung vergibt. "Viele Schüler kennen keine jüdischen Jugendlichen, es gibt viele Vorurteile."
Daher habe es sich die Gesellschaft zum Ziel gesetzt, das Anliegen der Religionsverständigung zu den Jugendlichen zu tragen.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen