S-Bahn: Bahn will nicht auf den Schwenk verzichten
2.9.2019, 20:10 UhrVor dem Bundesverwaltungsgericht hat Fürth die Bahn schon vor fast zwei Jahren in die Knie gezwungen. Doch in der Praxis zieht der Konzern keine Konsequenzen aus dieser Niederlage.
Es geht um den von Fürth abgelehnten Plan eines S-Bahn-Schwenks durchs Knoblauchsland. Er stammt noch aus der Zeit der Planung eines inzwischen längst wieder verworfenen gemeinsamen Gewerbeparks der drei Nachbarstädte bei Bislohe. Von der Bundesregierung wollten der Abgeordnete der Fürther Grünen, Uwe Kekeritz, und der bahnpolitische Fraktionssprecher Matthias Gastel wissen, ob nun endlich der von Fürth schon immer geforderte alternative Ausbau entlang der Bestandsstrecke in Erwägung gezogen wird. Die knappe Antwort: "Nein".
Auf Drängen des in Erlangen beheimateten bayerischen Innenministers Joachim Herrmann sollen nun immerhin sieben Weichen in den S-Bahn-Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Regnitztal eingebaut werden, damit der Takt von 30 auf nahezu 20 Minuten erhöht werden kann. Ein Ersatz für die Beschleunigung durch den Endausbau der Strecke zwischen Fürth und Erlangen kann das nach Ansicht von Kekeritz und Gastel jedoch nicht sein. Von der Staatsregierung fordert Kekeritz eine politische Entscheidung, den Schwenk aufzugeben. "Auf keinen Fall sollten die berechtigten Interessen vor Ort und Bundesinteressen gegeneinander ausgespielt werden", ergänzt Gastel.
Nach dem beschlossenen Deutschlandtakt muss die Bahn im Fernverkehr zwischen Nürnberg und Erfurt zehn Minuten schneller werden. Das dürfe nicht zu Lasten der S-Bahn gehen. Gastel: "Beim Festhalten am Schwenk wäre mit erneuten Klagen von Betroffenen und Verzögerungen zu rechnen. Dafür haben Pendler und die ganze Region keine Zeit."
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