Selbstbewusste Bilanz

09.05.2009, 00:00 Uhr
Selbstbewusste Bilanz

© Goecke

«Für viele war 2008 ein katastrophales Jahr, nicht jedoch für die Raiffeisenbank», resümierte Aufsichtsratsvorsitzender Hans Leitermeier und nannte den Grund für das gute Abschneiden. Von zweifelhaften Finanzprodukten habe sich die Bank ferngehalten. «Wir kommen weiterhin ohne staatliche Unterstützung aus und bleiben auch als Steuerzahler ein verlässlicher Partner», fügte Leitermeier mit Blick auf Oberbürgermeister Thomas Jung hinzu.

Der attestierte den Raiffeisen-Genossen, eine «Vorzeigebank» zu sein, die im Fürther Stadtgebiet als Garant für Sicherheit wahrgenommen werde - und zwar an erster Stelle. Vorstandssprecher Thomas Gimperlein erläuterte den Raiffeisen-Vertretern das Ergebnis im Einzelnen. Der Bilanzgewinn für 2008 beträgt 714 671 Euro. Die Versammlung beschloss, davon 278 209,18 Euro als Dividende an die Genossenschaftler auszuschütten.

Zu größeren Abschreibungen wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Raiffeisenbank dabei nicht gezwungen: «Wir halten keine Position aus Island oder von Lehmann Brothers im Bestand.»

Weil sich das Institut derzeit aber auf der Suche nach einem neuen Hauptsitz in der Fürther Innenstadt befindet, hat man wegen des möglicherweise anstehenden Verkaufs die derzeitige Immobilie in der Amalienstraße nach unten bewertet. Diese formale Berichtigung drückt das Ergebnis deutlich nach unten – um 400 000 Euro. Gimperlein hob besonders den Zuwachs bei den Kundeneinlagen hervor. Hier profitierte die Raiffeisenbank in besonderem Maße von ihrem Ruf als «sicherer Hafen» in der Krise und konnte um 10,6 Millionen (vier Prozent) gegenüber dem Vorjahr zulegen.

Zuversicht überwiegt

Da die allgemeine Rezession nicht spurlos an der Fürther Raiffeisenbank vorbeigehen wird, so Gimperlein, habe man das gute Abschneiden im Jahr 2008 für «Entlastungen in der Zukunft» genutzt. Er zeigte sich deswegen zuversichtlich, auch im laufenden Geschäftsjahr ein «ordentliches» Ergebnis erzielen zu können, denn die Genossenschaftsbank verfüge über ein klares und nachhaltiges Geschäftsmodell, das auf «Nähe, Fairness und Vertrauen» setzt.

Damit will sich die Raiffeisenbank weiterhin von den Großbanken abgrenzen. Für die, so kritisierte Gimperleins Vorstandskollege Markus Engelmayer, zählten nur Rendite und Shareholder Value. «Was uns dagegen antreibt, ist Qualität für unsere Kunden.» Engelmayer unterlegte diesen Anspruch mit Umfrageergebnissen, wonach 88 Prozent der Kunden mit der Servicequalität zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind. Außerdem bescheinigen 84 Prozent den Mitarbeitern der Bank eine gute oder sehr gute Beratungsqualität.