So läuft’s prima für die Fitness

10.04.2011, 16:00 Uhr
So läuft’s prima für die Fitness

© Hans-Joachim Winckler

Der überaus gut gelaunte Schwung, mit dem Inge Steg einem entgegenkommt, ist ansteckend. „Laufen“, sagt die 71-Jährige, „ist für mich das A und O.“ Normalerweise ist sie mit Nordic-Walking-Stöcken unterwegs, die sind heute aber ausnahmsweise zu Hause geblieben. Bewegung gehört für sie täglich dazu.

So läuft’s prima für die Fitness

© Hans-Joachim Winckler

„Seitdem wir vor 18 Jahren nach Weiherhof gezogen sind, gehen wir jeden Tag durch den Wald – das ist unser Lebenselixier.“ Zu ihren Hobbys gehört auch das Radfahren und „jeden zweiten Montag im Monat haben wir mit zwei anderen Paaren unseren Wandertag“. Was das aktive Leben ihr bringt? Inge Steg muss nicht grübeln: „Ich fühle mich wohl und kann mir Arzttermine sparen, das kann ich nur jedem empfehlen.“ Zum Abschied hat sie noch einen Tipp parat: „Jeden Tag einen Apfel essen, das tut auch gut.“

So läuft’s prima für die Fitness

© Hans-Joachim Winckler

Sandra Rittig (17), Schülerin an der Fachoberschule, und Lisa Pichl (19), Studentin, sind an diesem Nachmittag bereits fleißig. Zweimal sind sie über den Trimm-Dich-Pfad beim Forsthaus im Stadtwald gejoggt. „Danach hat man den Kopf frei“, sagt Sandra. Drei- bis viermal in der Woche steht die Laufrunde für die beiden auf dem Programm. „Im Winter aber eher nicht, wir haben vor einem Monat wieder richtig losgelegt.“

So läuft’s prima für die Fitness

© Hans-Joachim Winckler

Lisa geht seit drei Jahren auch ins Fitnessstudio. Das Training an der frischen Luft mag sie aber lieber: „Das Gefühl, wenn man seine Runde gedreht hat, ist einfach gut, außerdem glaube ich, dass das Laufen mehr bringt.“ Lachend gestehen die beiden, dass ein nicht ganz unwesentlicher Antrieb auch „der Gedanke an den Bikini im Sommer“ ist.

Romeo bringt auf Trab

Thomas Reinhart (40) wandert zügig durch den Wald und genießt die Chance, „den Arbeitstag zu reflektieren und zur Ruhe zu kommen“. Der Account-Manager aus Erlangen bringt regelmäßig seinen Sohn zum Fußballtraining: „Dann habe ich rund anderthalb Stunden Zeit, die ich zum Spazieren nutze.“ Er schätzt den Erholungseffekt, zumal er ansonsten selten dazu kommt, Sport zu treiben.

Romeo sieht man die Begeisterung an. Aufgeregt trabt der junge Cocker Spaniel ein paar Schritte vor seinem Frauchen her. Tanja Höllerer gibt zu: „Romeo hält mich auf Trab.“ Die 41-Jährige joggt seit zwanzig Jahren. „Dazwischen lagen aber immer mal wieder lange Pausen.“ Ehrlich räumt sie ein: „Das Loslegen kostet Überwindung.“

Eine Dreiviertelstunde ist sie meist unterwegs: „Am liebsten mache ich zweimal den Trimm-Dich-Pfad.“ Manchmal hat sie Verstärkung aus der Familie oder Freunde dabei. Warum sie läuft? „Abnehmen, logisch“, lautet ihre Antwort. Und dann darf Romeo, der brav neben ihr gewartet hat, wieder loslegen.

Athletisch und in straffem Tempo läuft Uwe Götz seine Runden. „Ich mache das dreimal die Woche, jeweils eine Stunde, das sind bestimmt zehn Kilometer.“ Trotzdem gibt der 43-Jährige zu: „Manchmal muss man sich erst aufraffen.“ Wenn er dann unterwegs ist, spürt er anschließend, „wie gut das Laufen dem Körper und dem Geist tut“. Vor fünf Jahren schnürte Götz, der auch als Fußball-Torwart aktiv ist, zum ersten Mal die Laufschuhe. Missen möchte der Einzelhandelskaufmann seinen Sport nicht: „Ich kann prima dabei abschalten und fühle mich wohl.“

Ein VHS-Kurs weckte vor einem Jahr bei Bettina Harrer (24), Carina Kasper (29) und Elfi Renner (53) die Lust aufs Gehen nach nordischer Art. Die Arbeitskolleginnen verabreden sich regelmäßig einmal die Woche und wissen, wie es beim Nordic Walking richtig läuft: „Die Stöcke natürlich gegengleich einsetzen und dann richtig mit Kraft abstoßen, sonst bringt’s nix. So werden Oberkörper und Arme aber mittrainiert“, erklärt Carina Kasper. Die drei mögen den Ausgleich zum Sitzen im Büro und freuen sich: „Nach dem Training fühlen wir uns einfach gut.“

Ins Gespräch vertieft, sind Karin (63) und Georg Beckstein (64) mit gutem Tempo im Wald unterwegs. Karin Beckstein setzt Nordic-Walking-Stöcke ein („Ein Geschenk von meinen Kindern“) und gesteht unumwunden: „Ich habe früher gedacht, das ist ein totaler Schmarrn.“ Mittlerweile ist sie aber vom Nutzen der Stecken überzeugt: „Es entlastet tatsächlich die Beine und stärkt die Muskulatur.“

Eines allerdings findet sie immer noch nervig: „Das Geklapper.“ Deshalb sitzen am Ende ihrer Stöcke Gummikappen und dämpfen den Sound. Ehemann Georg ist nach wie vor ohne Stöcke zufrieden und erklärt: „Wir sind zwei- bis dreimal in der Woche aktiv. Bei jedem Wetter. Auch im Winter.“

Das bringe nicht nur einen erfreulichen Effekt auf der Waage, sondern bereite auch prima aufs geplante Skifahren vor. Reden beim Laufen, verrät Karin Beckstein, ist übrigens ein gutes Zeichen dafür, dass das Tempo stimmt. Abgesehen davon, dass die Unterhaltung Spaß macht. „Und wir“, lacht Karin Beckstein, bevor sie ihre Laufstöcke wieder startklar packt, „finden immer ein Gesprächsthema.“