SpVgg-Legende Helmut Klump ist tot
6.3.2015, 21:30 UhrEs ist eine dieser kleinen Anekdoten, die er gerne erzählte, die den Sportsmann und Menschen Helmut Klump charakterisiert: „Als es damals in den 70ern mit den Finanzen wieder mal ganz schlecht aussah, habe ich zum Präsidenten gesagt, er soll mir mein Geld halt ein paar Monate später geben, wenn’s wieder besser geht. Schließlich war ich ja ein echter Fürther, und da wollte man halt auch ein bisschen mithelfen.“
Das Geld war nie die Motivation für ihn, für seine Spielvereinigung zu spielen. Klump, der gelernte Maschinenbauer, ging während seiner Karriere als Vertragsfußballer stets zur Arbeit. „Eigentlich“, so erinnerte er sich, „war ich ja ein Feierabendfußballer in einer Zeit, wo viele schon Vollprofis waren.“
Alte Schule
Doch „Klumpi“, wie ihn Freunde und Fans riefen, war natürlich alles andere als ein Feierabend-Kicker. Meist Stammspieler, war er der Prototyp des Verteidigers alter Schule, der als „Vorstopper“ dem in den 70ern aufgekommenen Libero den Rücken frei hielt. Einsatzfreudig, zuverlässig und hart – Klumps Beiname „Eisenfuß“ kam nicht von ungefähr.
Doch immer war Helmut Klump stolz darauf, dass er in seiner Karriere nie vom Platz gestellt worden ist. „Heutzutage“, sagte er in einem Interview vor einigen Jahren, „fehlt mir ein wenig die Zweikampfhärte. Dabei muss man ja nicht unfair sein.“
Von 1969 bis 1980 war Klump, der am Ronhof mit dem Fußballspielen begonnen hatte, in der ersten Mannschaft der SpVgg aktiv. Die Statistik weist 419 Pflichtspiele und fünf Tore für ihn aus. Dazu kommen etliche Freundschaftsspiele.
Zählt man die Einsätze in der Jugend, bei den SpVgg-Amateuren (1967-69) und den Alten Herren hinzu, für die er noch bis vor wenigen Jahren am Ball war, dann dürften wohl rund 1500 Einsätze für seine SpVgg zusammenkommen. In der langen Geschichte des Vereins haben das nur ganz wenige geschafft.
Nach seiner Zeit als Vertragsspieler coachte Klump als Spielertrainer rund drei Jahre lang den ASC Boxdorf. Dann kam er wieder zurück zur SpVgg und war Trainer des Amateurteams und von Jugendmannschaften. Lange Jahre war er dann sportlicher Leiter der AH der SpVgg und für diese auch stets selbst auf dem Platz. Erst im Jahr 2008 hängte er seine Fußballschuhe komplett an den Nagel.
Ein Heimspiel seines Kleeblatts ließ der „Klumpi“ selten aus, auch zu vielen Auswärtsspielen reiste er mit seiner Frau Ingrid. Die Fans wählten ihn 2010 in die Abwehr der SpVgg-Jahrhundert-Elf.
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