Kaiserschnitt
"Geburt nicht alltäglich": Drillinge in Bayreuth zur Welt gekommen
8.10.2021, 10:46 UhrIn der 31. Schwangerschaftswoche, also rund neun Wochen vor dem Geburtstermin, hat Balhas Douha ihre Drillinge geboren. "Wir freuen uns sehr, dass es der Mutter und den Kindern den Umständen entsprechend gut geht", sagt Prof. Dr. Thomas Rupprecht, Direktor der Kinderklinik in Bayreuth.
Als Perinatalzentrum ist das Klinikum spezialisiert auf die Betreuung von Risikoschwangerschaften und -geburten. Dennoch: So klein die drei Geschwister waren, so groß war die Herausforderung, vor die ihre Entbindung und die anschließende Betreuung das Team gestellt hat.
Nicht bis zum Geburtstermin
"Eine Drillingsschwangerschaft bis zum Geburtstermin auszutragen, ist kaum realistisch", sagt Prof. Christoph Mundhenke, Direktor der Frauenklinik. Er hat die werdende Mutter ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel betreut und auch die Kolleginnen und Kollegen der Kinderklinik früh eingebunden.
Denn: Die größte Herausforderung ist es, zum Zeitpunkt der Geburt das richtige Team vor Ort zu haben. Und das gilt im Falle einer Mehrlingsschwangerschaft vor allem für das Team der Kinderklinik. "Ohne deren umfassenden Rückhalt hatten wir die Entbindung nicht durchführen können", sagt Prof. Mundhenke.
"Für die Entwicklung der Kinder zählt jeder Tag, den sie gut versorgt im Mutterlaib verbringen. Die Geburt zögert man daher hinaus, so lange es ohne Risiko für Mutter und Kinder geht", sagt Mundhenke. Im Umkehrschluss heißt das, wenn es riskant wird, muss es unter Umständen schnell gehen. Zeitglich müssen drei frühgeborene Kinder versorgt werden - weshalb das zuständige Team für den Ernstfall auf Abruf bereit stand. 24 Stunden, sieben Tage die Woche.
Dolmetscher nimmt Unsicherheit
Eine Bereitschaft, die die Kinderklinik nur durch Engagement jenseits gültiger Dienstpläne stemmen kann. Als es soweit ist, stehen im Operationssaal neben dem entbindenden Gynäkologen, dem Anästhesisten und dem OP-Team auch drei Fachärzte für Kinder und Jugendmedizin. Mohamed Ahmed, Assistenzarzt der Frauenklinik, steht der werdenden Mutter, die ursprünglich aus dem Libanon stammt, außerdem als Dolmetscher zur Seite. "Die vertraute Sprache hat der werdenden Mutter viele Unsicherheiten genommen und die Situation für alle entspannt", sagt Prof. Mundhenke.