Durchsuchungsaktion

Geld veruntreut? Razzia im Bamberger Rathaus

Arno Stoffels

Redakteur Region und Bayern

E-Mail zur Autorenseite

20.5.2021, 14:27 Uhr
Wegen des Verdachts der Untreue wurden Räume im Bamberger Rathaus durchsucht. 

© NEWS5/Merzbach Wegen des Verdachts der Untreue wurden Räume im Bamberger Rathaus durchsucht. 

Die Staatsanwaltschaft Hof und die Kriminalpolizei Coburg haben im Ermittlungsverfahren "wegen Untreue zum Nachteil der Stadt Bamberg" nach eigenen Angaben im Bamberger Rathaus und in Wohnanwesen Durchsuchungen vorgenommen.

Im Rahmen der Aktion, an der über 40 Polizeibeamte und vier Staatsanwälte beteiligt waren, konnten hierbei Dokumente in Papier- und elektronischer Form aufgefunden und beschlagnahmt werden.

Deren Auswertung steht nunmehr neben der Vernehmung von weiteren zahlreichen Zeugen an. Weitere Einzelheiten könnten aufgrund der laufenden Ermittlungshandlungen derzeit nicht bekannt gegeben werden.

Im Zentrum steht dabei die Frage, ob die Stadt Bamberg in den Jahren 2011 bis 2017 rund eine halbe Million Euro rechtswidrig an Beamte und Angestellte ausbezahlt hat.

Dies konnte auch nicht durch den Rechnungsprüfungssausschuss (RPA) des Bamberger Stadtrats geklärt werden, der Anfang März in dieser Sache zu einer letzten Sitzung zusammenkam.

Die Stadt Bamberg erklärte bereits nach der ersten Sitzung des RPA, dass keine Zahlung ohne Gegenleistung erfolgte.

Seit Dezember 2020 läuft bei der Staatsanwaltschaft Hof ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere für die Stadt Bamberg verantwortlich handelnde Personen wegen Untreue im Zusammenhang mit pauschaler Abgeltung von Mehrarbeit beziehungsweise Überstunden.

Im Zuge der Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Coburg bislang umfassende Zeugenvernehmungen durchgeführt und auch bereits einzelne relevante Akten gesichtet.

Parallel zu dem Ermittlungsverfahren wegen Untreue sind auch Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Hof gegen Unbekannt wegen der Weitergabe von vertraulichen Sitzungsunterlagen aus verschiedenen Ausschusssitzungen städtischer Gremien heraus anhängig.

Keine Kommentare