Gift in Katterbach: US-Armee hält Gutachten zurück
27.2.2020, 18:17 UhrSieben Anträge sind bei der Stadt Ansbach bislang eingegangen, das 500 Seiten starke Gutachten zu veröffentlichen. Allerdings muss der US-Armee nach dem Umweltinformationsgesetz erst die Möglichkeit gegeben werden, eine Stellungnahme abzugeben und Gründe darzulegen, die gegen eine Veröffentlichung sprechen.
Gift in Grundwasser nahe US-Kaserne: Ansbacher reichen Klage ein
Die US-Armee teilte der Stadt Ansbach aber am 27. Februar mit, dass die US-Streitkräfte gar nicht dem Umweltinformationsgesetz unterliegen, sondern sich nach den Vorgaben des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut zu richten haben. Zwar sind Vorgehen und Verfahren bei beiden ähnlich, allerdings teilt die US-Armee mit, dass sie noch bis zu zwei Monate Zeit für eine Stellungnahme benötigt.
Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel ist überrascht, wie lange die US-Amerikaner für eine Entscheidung über die Herausgabe des Gutachtens brauchen. Sie und die Verwaltung halten die Verzögerung für völlig inakzeptabel, zumal der Wunsch nach Herausgabe schon seit einem Monat bekannt ist. Weil das Gutachten sehr komplex ist, verlängert die Stadt Ansbach nun die Frist bis zum 31. März 2020.
Drei neue Grundwassermessstellen
In der kommenden Woche werden westlich der Kaserne drei neue Grundwassermessstellen eingerichtet. Diese sollen Erkenntnisse über die Fließrichtung des Wasser und über eine PFC-Belastung bringen. Die Stadt Ansbach rechnet bis Ende März mit ersten Messergebnissen.
Laut dem Fraktionsvorsitzenden der Offenen Linken Ansbach (OLA), Boris-André Meyer, der das Gutachten einsehen konnte, ist die PFC-Belastung im oberen Bodenmeter und im Gras besonders hoch. Wind und Hubschrauber könnten Staub und Gras aufwirbeln und in die Umgebung tragen. Meyer fordert deshalb, dass die betroffenen Bereiche sofort abgedeckt werden.
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