Cronheim: Wieder freie Fahrt nach Stetten
17.6.2016, 12:26 UhrZu der Feierstunde an dem neu errichteten, imposanten Brückenbauwerk hatten sich neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter der Kreis- und der Stadtverwaltung sowie der Regierung von Mittelfranken und der am Bau beteiligten Firmen eingefunden. Die Cronheimer und Stettener sparten dabei nicht mit Lob für die gelungenen beiden Projekte, mit denen der Landkreis massiv in den Raum Gunzenhausen investiert hat. Sie sind froh, dass der Verkehr nun wieder ungehindert fließen kann.
Landrat Gerhard Wägemann hieß als Chef der Kreisverwaltung die Gäste willkommen und skizzierte den Werdegang der beiden großen altmühlfränkischen Tiefbaumaßnahmen, die nach seinen Worten zu einem „sehr guten Abschluss“ gekommen sind. Die Baukosten für den Ersatz der Straßenbrücke bezifferte er auf rund 2,2 Millionen Euro. Das Bauwerk mit einer Stützweite von fast 60 Metern, das im Dezember 2015 nach rund 14 Monaten Bauzeit fertiggestellt wurde, hat mit 6,5 Metern (früher 5) jetzt eine für den Begegnungsverkehr ausreichende Straßenbreite und steckt mit einer Tragfähigkeit von 60 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auch hohe Belastungen problemlos weg. Auch wurde mit dem Brückenbau eine bessere Anbindung nach Stetten erreicht. Fußgänger und Radler können die Brücke auf einem von der Fahrbahn abgetrennten Weg sicher überqueren.
„Wir geben heute ein Bauwerk frei, das in den letzten Jahren große Anstrengungen seitens der Landkreisverwaltung erfordert hat“, stellte Wägemann rückblickend fest. Auslöser für den Ersatzneubau der Brücke war nach seinen Worten das Ergebnis der im Jahr 2011 durchgeführten Hauptuntersuchung des Vorgängerbaus, in dem eine Sanierung der massiven vorhandenen Schäden wegen zu hoher Kosten als nicht vertretbar eingestuft wurde. Wegen des maroden Zustands war die Brückentraglast aufgrund des Gutachtens auf neun Tonnen zulässiges Gesamtgewicht beschränkt worden, was laut Wägemann zu erheblichen Einschränkungen vor allem für die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge führte. „Ein Ersatzneubau der Brücke war deshalb dringend notwendig und unerlässlich“, stellte der Landkreischef fest.
Im Zuge der Brückenerneuerung fiel Wägemann zufolge auch die Entscheidung, die knapp 1,5 Kilometer lange Kreisstraße von Cronheim nach Stetten ebenfalls zu erneuern, da die vorhandene WUG 25 bei weitem nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Verkehrsverhältnisse entsprach. Die Baukosten hierfür bezifferte er auf rund 850 000 Euro. Die neue Straße weist jetzt eine Fahrbahnbreite von sechs Metern auf und hat auf jeder Seite ein 1,5 Meter breites Bankett. Damit auch der Schwerverkehr keine Probleme bekommt, wurden die Kurven aufgeweitet. Baubeginn war im August 2015 und Fertigstellung im April dieses Jahres.
Langwierige Vorbereitung
Wägemann ließ nicht unerwähnt, dass dem Projekt eine langwierige Planungs- und Vorbereitungsphase voranging. Die Beauftragung des Ingenieurbüros, der Grunderwerb durch den Landkreis, das Förderverfahren bei der Regierung von Mittelfranken und die Ausschreibungen waren nach seinen Worten zeitintensive Schritte beim Verwirklichen der Baumaßnahme. Er informierte, dass der Kreisausschuss den Ersatzneubau der Brücke im September 2014 absegnete und den Auftrag an die Firma Berger-Bau mit Sitz in Passau vergab. Den Auftrag für den Ausbau der WUG 25 erteilte der Kreisausschuss im vergangenen Juli der Firma Hähnlein-Bau aus Feuchtwangen.
Wägemann merkte im Zusammenhang mit der Erneuerung der WUG 25 zwischen Cronheim und Stetten an, dass der Landkreis für ein Straßennetz mit einer Länge von insgesamt 287 Kilometern zuständig ist. Dieses in einem ordentlichen Zustand zu halten, sei eine permanente und kostenintensive Aufgabe für den Kreis, die nicht vernachlässigt werde.
Der Landrat freute sich, das Brückenbauwerk und die Kreisstraße nun offiziell freigegeben zu können. Das Ziel, eine bessere Anbindung der Cronheimer nach Stetten und umgekehrt zu schaffen, sei erreicht. Der Straßenverkehr könne wieder ohne Einschränkungen fließen. Dass der Zeitplan eingehalten wurde, ist für Wägemann in erster Linie ein Verdienst der beiden Baufirmen. Er dankte den beiden Bauleitern Waldemar Schewalje (Berger-Bau) und Ralf Puchinger (Hähnlein-Bau) für die solide Arbeit und die gute Koopoeration während der Bauphase.
Ein Dank galt ebenfalls Eduard Weigl und seinem Team von der Tiefbauverwaltung des Landkratsamts für die gute Vorbereitung und Begleitung der Maßnahmen. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, lobte Wägemann den Einsatz aller Beteiligten. Ebenfalls dankende Worte fand er für die bei der Übergabefeier zahlreich vertretenen Grundstücksbesitzer für die Bereitschaft, ihre Grundstücke zu verkaufen. Auch das gute Miteinander mit Christine Schwemmer, die an der Regierung von Mittelfranken für die staatliche Förderung kommunaler Straßenbauprojekte zuständig ist, blieb nicht unerwähnt. Den künftigen Nutzern von Brücke und Straße wünschte der Landkreischef eine allzeit sichere und unfallfreie Fahrt.
Zum Abschluss großes Fest
Der Landrat wies darauf hin, dass in Cronheim in Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung, der Stadt Gunzenhausen und dem Landkreis derzeit die Dorferneuerung läuft und im Rahmen dieser die Ortsdurchfahrt bereits erneuert wurde. Er kündigte an, dass es nach Abschluss aller geplanten Maßnahmen ein großes Fest geben wird.
Der Ansprache Wägemanns folgte mit dem Durchschneiden des Bandes die offizielle Verkehrsfreigabe. Hierbei assistierte dem Landrat neben den beiden Ortssprechern Beate Schlicker (Cronheim) und Karl Gutmann (Stetten) unter anderen Gunzenhhausens 2. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann.T
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