Ein neues Zentrum für Altersmedizin
26.01.2011, 20:59 Uhr
Die Kliniken des Landkreises Weißenburg- Gunzenhausen übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Treuchtlingen, bestehend aus dem städtischen Krankenhaus, einem Alten- und Pflegeheim und einem mobilen Pflegedienst (Schwesternstation). Der Verwaltungsrat des Kommualunternehmens hat den vom Vorstand vorgelegten Geschäftsbesorgungsvertrag in seiner letzten Sitzung am 17. Januar einstimmig gebilligt. Der Treuchtlinger Stadtrat hatte bereits im November die Zusammenarbeit mit den Kreiskliniken grundsätzlich befürwortet. Damit kommt nun im zweiten Anlauf seit 2005 die Zusammenarbeit auf Kreisebene rückwirkend zum 1. Januar zustande. Ein mit dem Klinikum Ingolstadt bestehender Geschäftsbesorgungsvertrag wurde nach fünf Jahren Laufzeit über den 31. Dezember 2010 hinaus einvernehmlich durch die Stadt Treuchtlingen nicht verlängert. Die Trägerschaft des Treuchtlinger Krankenhauses verbleibt weiterhin bei der Stadt. Die Möglichkeit einer Fusion mit den Kleiskliniken wird zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden.
„Unser erklärtes Ziel ist es,das Gesundheitszentrum Treuchtlingen zu einem Zentrum für Altersmedizin in unserem Landkreis in Zusammenarbeit mit den Kreiskliniken Weißenburg und Gunzenhausen auszubauen“, so Vorstand Jürgen Winter. Ab April eröffnet in Ergänzung zur bestehenden Reha-Geriatrie eine neue Hauptabteilung für Akutgeriatrie mit 20 Betten. In dieser Abteilung werden in erster Linie akute altersbedingte Erkrankungen betagter Patienten diagnostiziert und behandelt. Dabei ist die Frührehabilitation ein Teil der akutgeriatrischen Versorgung im Krankenhaus. Hierzu wird ab diesem Zeitpunkt ein weiterer Geriater unter Leitung von Chefarzt Dr. Markus Wach im Gesundheitszentrum tätig sein.
Notfallversorgung auch gewährleistet
Neben der Altersmedizin bildet die internistische Belegabteilung von Dr. Dierigl und Dr. Seidel auch weiterhin einen wichtigen Bestandteil des Gesundheitszentrums Treuchtlingen. Dort wird auch weiterhin eine internistische Notfallversorgung gewährleistet sein. Zur Reduzierung der seit 2008 aufgelaufenen Defizite wird die chirurgische Abteilung zeitgleich bis Ende Juni 2011 geschlossen.
Ein wirtschaftlicher Fortbestand sei aufgrund der rechtlichen Vorgaben und der strukturellen Voraussetzungen am Standort Treuchtlingen nicht zu realisieren. Bis zu diesem Zeitpunkt ist jedoch die Patientenversorgung, auch die operative, durch das Team um Chefarzt Dr. Dietmar Thomas in bewährter Form gewährleistet.
Nach Schließung der chirurgischen Abteilung wird es weiterhin werkstags eine chirurgische Notfallambulanz geben. Es ist geplant, diese Ambulanz mit Fachärzten der Kreisklinik Gunzenhausen zu besetzen, heißt es in der Presseerklärung der Kreiskliniken und der Stadt Treuchtlingen weiter. Bereits ab März werden die chirurgischen Chefärzte der beiden Kreiskliniken Sprechstunden in Treuchtlingen anbieten. Neben der Altersmedizin bildet die internistische Belegabteilung von Dr. Dierigl und Dr. Seidel auch weiterhin einen wichtigen Bestandteil des Gesundheitszentrums Treuchtlingen. Das Stadtkrankenhaus besteht derzeit aus 30 Betten in der inneren Medizin, 20 Betten in der Chirurgie und 35 Betten in der Reha-Geriatrie.
Im Vorfeld hatte sich die Stadt Treuchtlingen entschieden, das Seniorenheim weiterhin als Teil des Gesundheitszentrums in Eigenregie weiter zu betreiben und nicht an einen Investor abzugeben. „Das Gesundheitszentrum Treuchtlingen ist eine wichtige soziale Einrichtung für die Stadt und darüber hinaus mit nahezu 200 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber“, so Bürgermeister Werner Baum. Gemeinsam mit den Verantwortlichen wird in den nächsten Monaten ein Bau- und Investitionskonzept für das Alten- und Pflegeheim erstellt werden.
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