Gäste schnupperten beim Stadtball ausgiebig Zirkusluft
15.01.2012, 17:36 Uhr
Melanie Heining, die Leiterin des Kulturamts, registrierte im Vorfeld ein reges Interesse an diesem ersten gesellschaftlichen Höhepunkt im Jahresreigen der Altmühlstadt. Sie hatte keinerlei Probleme, die Stadthalle zu füllen. Die „Location“ präsentierte sich wieder in einem schmucken Outfit. Gemäß dem Motto „Manege frei“ hatte sich Katharina Lang sorgsam und ideenreich um die Dekoration in der Halle und im Foyer gekümmert. Dazu hatte auch der städtische Bauhof mit Helmut Betz und Gustav Girschele an der Spitze seinen Beitrag geleistet.
Schmuck und passend war auch das Dress, das die Mitglieder der Band „Picobello“ aus Pretzfeld trugen. Auch hier waren bewusst Anklänge an den Zirkus gewählt worden. Nur mit der Musik, die „Picobello“ ablieferte, konnte man nicht hundertprozentig zufrieden sein, wie erfahrene Stadtballgänger registrierten. Hier gebe es noch Luft nach oben, hieß es. Andererseits spielte das im Verlauf des Abends keine große Rolle. Die Tanzbegeisterten hatten einfach viel Spaß. Offensichtlich gab es diesmal auf dem Parkett ein klein wenig mehr Raum als sonst. Weil es nicht ganz so beengt zuging, eröffnete sich die Chance, mehr als Grundschritte zu vollziehen.
Präsente für weibliche Besucher
Wie üblich gab es zu Beginn das Defilee in Richtung des gut gelaunten Bürgermeisters Joachim Federschmidt und seiner strahlenden Frau Kathrin. Wie gewohnt hatte die Stadt für kleine Präsente an die weiblichen Ballbesucher gesorgt. Wie immer war die Bar mehr als nur ein Geheimtipp, um sich von den Tanzrunden zu erholen und ganz einfach mit Freunden und Bekannten einen Plausch zu halten und auf das neue Jahr anzustoßen. Neu war, dass diesmal die Möglichkeit bestand, eine Karikatur seiner selbst machen zu lassen. Clemens Steinbauer bewies über viele Stunden ein scharfes Auge und einen mutigen Strich übers Papier. Eine Karikatur ist nun einmal kein Foto, auch diese Erfahrung will gemacht sein.
So etwas wie Dobs Brugal hat man in Gunzenhausen noch nicht gesehen. Der Showkünstler aus Kleinschwarzenlohe hat das Instrument „Jonglophon“ erfunden: Dank perfekter Beherrschung der Jonglierkunst entlockt Brugal (der eigentlich Günther Schulte heißt) mit geworfenen Bällen dem neuartigen Musikinstrument Töne und Rhythmen. Es sieht so leicht und spielerisch aus, was Brugal da vorführt, und doch ahnt man, dass hier unglaublich viel Körperbeherrschung und Übung dieses Kunststück erst möglich macht.
Einen anderen Weg geht der Komiker Florin mit seinem pfiffigen Hund Cato. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das mit viel Witz und Situationskomik die Lacher auf seiner Seite hat. Florin, mit bürgerlichem Namen Ulrich Zschau, lässt seinen Vierbeiner rechnen und hat auch ansonsten seine liebe Mühe und Not mit ihm. Als schließlich sogar zwei Hunde auf der Bühne erscheinen, ist die Gaudi perfekt.
Beste Wünsche für 2012
Die besten Wünsche für 2012 und ein Rückblick auf das vergangene Jahr kamen vom Hausherren. Joachim Federschmidt erinnerte in seiner Bilanz an das integrierte Stadtentwicklungskonzept mit starker Bürgerbeteiligung, das werdende Konzept für die Hahnenkamm-Seenland-Region und die finanzielle Entwicklung von Gunzenhausen. 2011 habe es mehr Einnahmen als erwartet gegeben, doch es fehlten große Rücklagen, und 2012 könnte ein Jahr der unangenehmen Entscheidungen werden, da einiges anstehe, was bisher nur diskutiert worden sei.
Die Stadt habe 2011 mit Augenmaß Sanierungen und Investitionen durchgeführt. Den Gesamtbetrag gab der Bürgermeister mit gut 6,5 Millionen Euro an. Die Spanne habe von der Planung des Hochwasserschutzes bis zur Verbesserung der Straßenbeleuchtung gereicht. Bei Kleinkinderbetreuung und schulischer Bildung stehe Gunzenhausen gut da und habe auch viel dafür getan.
Auch 2011 habe die Stadt an der Seite der Betriebe gestanden. Es habe wegen der wirtschaftlichen Entwicklung viele Gespräche gegeben, zum Beispiel darüber, wie man Fachkräfte in die Region holen kann, und darüber, wie bauliche Investitionen möglich gemacht werden können. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Firmen sei sehr wichtig, das gelte auch für den Stadtrat. Wegen des angekündigten Endes des Bystronic-Werks habe er direkt mit den entscheidenden Stellen Kontakt aufgenommen und werde alles versuchen, um den Standort Gunzenhausen doch noch zu erhalten. Federschmidt erinnerte auch an die erfolgreichen Bemühungen, die Breitbandversorgung zu verbessern.
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