Gunzenhäuser Familienbetrieb: Werk über "Huber & Riedel"

17.12.2010, 18:27 Uhr
Gunzenhäuser Familienbetrieb: Werk über

© Falk

„Bauen und Baustoffe in Franken“ ist der Titel des Buches. Es wird herausgegeben vom Institut für Geographie der Universtität Würzburg. Dr. Konrad Schliephake führt das Werk als Heft 78 in der Reihe der „Würzburger Geographischen Manuskripte“. Übrigens: das umfangreiche Buch ist auch über den örtlichen Handel zu beziehen.

Autor Lothar Hiemeyer stand den Riedels schon bei seiner Geburt sehr nahe, denn er ist gegenüber dem Riedel-Haus in der Schillerstraße auf die Welt gekommen. Nach dem Volksschulbesuch trat er mit 14 Jahren als Industriekaufmannslehrling in die Firma ein, war dann sechs Jahre beim Haniel-Konzern in München tätig, kehrte aber in den sechziger Jahren zurück. Bis zu seinem Ausscheiden 1998 war der 72-jährige Betriebswirt (die Qualifikation hatte er nach dem Studium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie München erworben) mehr als 40 Jahre dem Unternehmen verbunden.

Zwölf Jahre heimatkundliche Forschung

Hiemeyer begann vor zwölf Jahren mit seinen heimatkundlichen und wirtschaftsgeographischen Forschungen. Bereits im Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ (Heft 63) des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen veröffentlichte er 2008 einen umfangreichen Beitrag zur Baumeisterfamilie Huber. „Du hast uns, aber auch Deiner fränkischen Heimat ein Geschenk gemacht“, schreibt Unternehmer Thomas Riedel in seinem Vorwort.

Hiemeyer lässt die Leser teilhaben an der mittelalterlichen Handwerkskultur, der Kettenschifffahrt am Main im 19. und 20. Jahrhundert, er gewährt einen Blick in die Familienchroniken der beiden Familien Huber und Riedel bis ins 17. Jahrhundert zurück und er lässt in seinem Buch Zeitzeugen zu Wort kommen. Im Stadtarchiv, dem Staatsarchiv und in verschiedenen Pfarrämtern hat er geforscht. Unterstützung hat er von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer bekommen, aber auch von den frühen H&R-Mitarbeitern, Alfred Frieß, Herbert Stowasser, Siegfried Wolf (Würzburg), Hans Müller und Gustav Keller. „Geprägt von der Freundschaft zur Familie Riedel und dem Hause Huber & Riedel ist diese Chronik entstanden“, stellt Inhaber Thomas Riedel dankbar fest.

Vielseitiges Unternehmen

Die Firmengruppe Huber & Riedel ist außer am Stammsitz Gunzenhausen (Alemannenstraße) auch in Unterfranken und in den neuen Bundesländern aktiv. In sieben OBI-Baumärkten in Gunzenhausen, Würzburg, Lohr, Eisenberg und Kamenz beschäftigt das Unternehmen 315 Mitarbeiter, im Huber & Riedel Baustoff-Fachzentrum in Gunzenhausen sind weitere 27 Mitarbeiter tätig. Zu den Kunden gehören das Baugewerbe und Bauherren, denen ein komplettes Programm rund um Bauen und Wohnen angeboten wird.

Als Thomas Riedel von seinem Vater Georg die Verantwortung übernahm, da gehörten zur Firmengruppe der Baustoffhandel Huber & Riedel in Gunzenhausen, eine gleichnamige Baustoffhandlung in Würzburg, ein Betonwerk in Langlau, eine Steinfertigung in Marktbreit und drei Binnentransportschiffe, die den Rhein und Main befuhren. Riedel engagierte sich ehrenamtlich u.a. im IHK-Gremium Gunzenhausen, bei der IHK Würzburg-Schweinfurt und als Vorsitzender des Landesverbandes des Bayerischen Baustoff-Fachhandels. In seine Fußstapfen ist Sohn Georg getreten, der u.a. im IHK-Gremium sowie bei den Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen mitarbeitet.

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