Knigge-Kurs für Knirpse

Gunzenhausen - Hoch motiviert hatten sich 17 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen des Simon-Marius-Gymnasiums dem „Knigge für Knirpse“-Training in der Schule eingefunden. Es war die erste Veranstaltung dieser Art und sie stieß auf eine erstaunliche Resonanz. Neben den Fünftklässlern, für die das Training konzipiert wurde, waren zehn Tutorinnen aus verschiedenen zehnten Klassen beteiligt.

Die Tutorinnen hatten dabei die verantwortungsvolle Aufgabe, das Training unter der Anleitung der Schulpsychologin Miriam Böhmer mit den „Knirpsen“ durchzuführen. Dafür opferten sie im Vorfeld bereit- und freiwillig einige Mittagspausen und Freistunden, um möglichst gut vorbereitet zu sein. 

Das Training wurde ins Leben gerufen, damit die Schülerinnen und Schüler  gleich zu Beginn ihrer gymnasialen Schulzeit die Möglichkeit bekommen, neben der Fähigkeit, sich selbst realistisch einschätzen zu können, auch Fertigkeiten zu erwerben, wie sie mit ihren Mitmenschen wertschätzend und Gewinn bringend umgehen können. Dabei war den Schülern durchaus bewusst, dass diese Fertigkeiten nicht nur für die Schule wichtig sind, sondern auch für die Zeit nach der Schule.

Auf spielerische Weise übten die Schüler in Kleingruppen aktiv zuzuhören, Gefühle zu erkennen, darauf richtig zu reagieren und die Selbstwahrnehmung zu schulen. Überdies erarbeiteten sie, welche Bedeutung Ich-Botschaften tragen, das Differenzieren richtigen Benehmens und Problemlösestrategien zu entwickeln.
Obwohl diese Fertigkeiten Schlüsselqualifikationen in der heutigen Zeit darstellen, fällt es manchen Kindern gar nicht so leicht, sie zu erwerben. So merkten die Schüler beispielsweise, dass es sehr angenehm ist, wenn einem jemand aktiv zuhört - also Anteil nimmt, an dem was man erzählt, nachfragt und Interesse zeigt.

Als die Schüler dies selbst übten, fiel ihnen auf, dass es doch sehr viel Konzentration und Anstrengung bedarf, seinem Gegenüber aufmerksam und aktiv zuzuhören. Wie ein roter Faden zog sich also die Erkenntnis durch die einzelnen Trainingsphasen, dass Achtsamkeit und soziale Kompetenz viel Übung und harter Arbeit bedürfen – dass es sich aber auch lohnt, auf seine Mitmenschen Rücksicht zu nehmen.

Eine besondere Freude für alle Beteiligten war das abschließende Rollenspiel, wobei jede Kleingruppe alles, was sie an den zwei langen Nachmittagen gelernt hatte, auf eine konkrete Situation anwenden musste und allen vorspielte. Die anderen Schüler konnten dabei bewerten, wie erfolgreich das „Problem“ gelöst wurde und ob die eigene Position oder das Anliegen höflich aber sicher vertreten wurde.

Allen Teilnehmern gelang somit ein erfolgreicher Abschluss des Trainings und die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen zogen ein positives Resümee über die hart erarbeiteten Erkenntnisse. Das Training war nicht nur erfolgreich, es hat auch sehr viel Spaß gemacht, die sehr motivierten Tutorinnen zu coachen und beobachten zu dürfen, wie engagiert und konzentriert die Tutorinnen mit den „Knirpsen“ zwei lange Nachmittage arbeiteten.