Neues Knie: Klinikum Altmühlfranken siegt im NZ-Klinikcheck

5.3.2016, 06:00 Uhr
Neues Knie: Klinikum Altmühlfranken siegt im NZ-Klinikcheck

© Roland Fengler

Ein vergleichbares Forschungsprojekt, das Leistungen von Krankenhäusern regional und allgemein verständlich bekannt macht, ist in Deutschland nach Angaben von Experten in jüngerer Zeit nicht unternommen worden. Die neunte Folge befasst sich mit dem erstmaligen Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks. Häufigster Grund dafür ist eine schwere Arthrose im Kniegelenk, die zu Schmerzen und deutlicher Bewegungseinschränkung führt. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen erzielte unter 28 betrachteten Krankenhäusern beim erstmaligen Einsetzen einer Knie-Totalendoprothese die besten Ergebnisse im regionalen Vergleich. Auf Platz zwei liegt die Sana Klinik Pegnitz. In die Erfolgsbewertung im NZ-Klinikcheck floss unter anderem ein, wie oft es rund um eine Operation zu Komplikationen kam und wie gut die Beweglichkeit des Kniegelenks nach dem Eingriff war.

Ähnliche Klinik-Ranglisten in den USA

Neben medizinischen Kriterien beruht der Klinikvergleich zum kleineren Teil auch auf Umfragen zur Patientenzufriedenheit.

Neues Knie: Klinikum Altmühlfranken siegt im NZ-Klinikcheck

© Roland Fengler

In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung erklären die zuständigen Ärzte des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen Wissenswertes rund um den Eingriff. Gesundheitswissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg haben den NZ-Klinikcheck entwickelt. Sie analysierten dafür systematisch öffentlich verfügbare Daten aus den Krankenhäusern.

Davon existiert mittlerweile eine wahre Fülle. Doch ohne Auswertung haben diese Zahlen kaum Aussagekraft. Nicht nur ältere Menschen ohne Internetkenntnisse, selbst Fachleute können sich bisher kein Bild von der Qualität eines Krankenhauses machen. "Gesamtziel des Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Forscher vom Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Informationen über fachliche Klinikschwerpunkte

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© NZ-Infografik

Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann." Von Häusern in den weniger guten Kategorien 4 und 5 ist keineswegs allgemein abzuraten.

Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend; auch eine fehlerhafte Daten-Dokumentation kann ursächlich sein. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck hier.

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