80 Betriebe beteiligt
Halloween-Streik im Einzelhandel – diese Geschäfte sind betroffen
31.10.2023, 06:00 UhrInsgesamt ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft "ver.di" in rund 80 Betrieben, darunter viele Zentrallager, dazu auf, die Arbeit niederzulegen – einige von ihnen befinden sich bereits seit ein paar Wochen im Streik. Morgen beteiligen sich folgende:
- Edeka Zentrallager in Gochsheim, Landsberg, Marktredwitz, Sachsen bei Ansbach, Schwabach und Straubing
- Kaufland Zentrallager in Donnersdorf
- Lidl Zentrallager in Graben und Anzing
- Rewe Zentrallager in Buttenheim und Eitting
- Stahlgruber Zentrallager in Sulzbach-Rosenberg
In diesen Märkten sind die Beschäftigten zum Streik aufgerufen:
- H&M: Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg, Schwabach, Ansbach, Würzburg Augsburg, Schweinfurt, Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen,
- Douglas: Nürnberg, Erlangen, Würzburg
- Edeka: Dillingen, Wemding
- Hugendubel: Würzburg
- Kaufland: Nürnberg, Schweinfurt, Bad Kissingen Dingolfing
- Marktkauf: Nürnberg
- Gkk: Nürnberg
- Ikea: Fürth, Würzburg, Brunnthal, Eching, Gersthofen
- Metro: Nürnberg-Buch, Nürnberg-Eibach
- Penny und Rewe: Mittelfranken
- Zara: Augsburg
- Saturn: Augsburg
"70 Prozent der Beschäftigten im Handel sind akut von Altersarmut bedroht. Schon jetzt wissen viele Beschäftigte wegen der dramatischen Preissteigerungen in 2022 und 2023 nicht mehr, wie sie ihr Leben bestreiten sollen. Gegen dieses Grauen an Halloween gemeinsam anzukämpfen und auf die Straße zu gehen, ist ein weiterer mutiger Schritt der Streikenden im Handel", so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel in einer ver.di Pressemitteilung.
ver.di fordert daher für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat. Außerdem ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel sollen die Entgelte tabellenwirksam um 13 Prozent steigen, auch hier werden 250 Euro mehr monatlich für die Azubis gefordert.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, sind folgende Aktionen geplant:
- Nürnberg: Demonstrationszug ab 9.45 Uhr am Kornmarkt
- Würzburg: Demonstrationszug ab 11 Uhr ab dem Dominikanerplatz
- Buttenheim: ab 10 Uhr Kundgebung vor Rewe Zentrallager
- Augsburg: Demonstrationszug ab 10.30 Uhr ein Demonstrationszug vom Plärrergelände durch die Innenstadt mit Abschlusskundgebung am Königsplatz
Angebote der Arbeitgeber unter Forderungen
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 4,5 Prozent und 5,3 Prozent Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 Prozent und 3,1 Prozent an. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.
Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am 21.11.2023 in die achte Runde. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am 11.12.2023 und im Buchhandel am 30.11.2023 fortgesetzt.
Hinweis: In einer vorangegangenen Version haben wir fälschlicherweise berichtet, dass einige der genannten Märkte geschlossen bleiben, dem ist nicht so. Wir haben unseren Fehler korrigiert.