Hermann Luppe – Demokrat und Kunstfreund

Nürnberg - Fast die gesamte Zeit der Weimarer Republik, von 1920 bis 1933, lenkte Dr. Hermann Luppe (1874–1945) die Geschicke Nürnbergs.

Unter dem aufgeklärten und liberalen Oberbürgermeister machte die Stadt große Fortschritte, es wurde ein Stadtentwicklungsplan erstellt, der Verkehrswege, Siedlungen, Gewerbegebiete wie auch Grünanlagen festlegte. Es entstanden große, sozial geprägte Wohnsiedlungen, die Frauenklinik in der Flurstraße sowie Sport- und Freizeitanlagen; auch das Frankenstadion stammt aus dieser Zeit.

Luppes besondere soziale Ader zeigte sich auch darin, dass er eine Abendöffnung der städtischen Galerie bei freiem Eintritt einführte, damit auch die Arbeiterschaft die Möglichkeit hatte, Kunst zu sehen.

Luppe bekleidete sein Amt 13 Jahre lang. Den Anfeindungen des selbsternannten „Frankenführers“ Julius Streicher hatte er sich bereits in mehreren Prozessen erwehrt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er abgesetzt. Die ihm vorgeworfenen Veruntreuungen konnten ihm trotz unfairer Prozessführung nicht nachgewiesen werden. Dennoch wurde ihm weitere politische Betätigung verboten.

Hermann Luppe zog sich daraufhin in
seine Kieler Heimat zurück. Am 3.4.1945, also nur vier Wochen vor dem Kriegsende, kam er dort bei einem Bombenangriff der Alliierten auf Kiel, bei dem sein Haus getroffen und zerstört wurde, ums Leben.

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