Der Kirche die Krone
31.08.2010, 19:31 Uhr
Das Getreide hat Willi Nußel eigens dafür gesät - von jeder Sorte etwas. Denn eigentlich wird auf den Äckern um den südlichen Ortsteil von Herzogenaurach kaum Roggen angebaut. Für die Krone braucht man ihn für einen Strang aus Ähren.
Auch aus Gerste wird einer geflochten, einer oder zwei aus Weizen, einer aus Hafer. Das "Material", das am Montagabend Renate Frühwald, Lieselotte Scholten, Elisabeth Nussel und weitere Flechterinnen mit Geschick und einer guten Schnur um das metallene Gestell befestigt haben, wurde auch speziell behandelt: Vor der eigentlichen Zeit geerntet, sehen Halme und Ähren viel besser aus als die meisten ihrer Artgenossen in diesem widrigen Getreidesommer.Auch wurden sie geschnitten, nicht gedroschen, und zu Garben gebunden.
Jeden einzelnen Halm befreien die Vorarbeiter, wie Andreas Schmidt oder Erika Widmer, von den Splissen, was besonders bei Gerstenhalmen ein mühsames Unterfangen ist. Dann werden alle auf die richtige Flecht-Länge zugeschnitten und in kleinen Sträußchen zugereicht. Die richtige Vorarbeit ist die halbe Miete.
Trotzdem wachsen die Ähren-Stränge langsam in die Länge, und fünf davon soll die Krone bekommen. Am Montag ist der zweite Teil fertig geworden: Die Gerste mit ihren langen Grannen lässt den Ähren-Bogen aussehen wie eine große Flaschenbürste, aber natürlich eine ganz edle.
Ein Weizen-Strang war bereits fertig, mit Roggen war man gerade mitten drin, der Hafer wurde geliefert. Regelmäßig treffen sich Freiwillige abends zur Arbeit, mal ein Dutzend, mal weniger. Jetzt macht man aber eine Woche Pause: Die Burgstaller Kerwa bringt andere Aufgaben.