Mit Gartenschere und Säge in den Herzogenauracher Wald
28.11.2019, 06:57 UhrWaldpflege ist in der Staatlichen Realschule Herzogenaurach mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Biologieunterrichtes geworden. Seit 2012 sind die Siebtklässler der Realschule jedes Jahr im November in den Herzogenauracher Wäldern im Einsatz.
Heuer steht wieder die Pflege einer Aufforstungsfläche im Dohnwald auf dem Programm, die die damaligen Siebtklässler im Jahr 2012 angelegt haben. Die Waldcorporation Herzogenaurach hatte der Realschule damals die etwa 0,34 Hektar große Fläche für die Aufforstung zur Verfügung gestellt. Seither hat die Schule eine Pflegepatenschaft für den jungen Waldbestand übernommen.
Diesmal sind sechs 7. Klassen gefordert, immer zwei Klassen sind gleichzeitig für zirka eineinhalb Stunden im Einsatz. Mit Sägen und Gartenscheren ausgerüstet, nehmen die rund 100 Siebtklässler der zweiten Gruppe den wenig klimatoleranten Gehölzaufwuchs zurück: Vor allem junge Birken, die auf dem trockenen Standort langfristig nur schlechte Zukunftschancen haben, werden eingekürzt. Und damit die Schüler nicht etwa den wertvollen neuen Baumbestand erwischen, hat Försterin Heike Grumann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth das Gehölz, das entfernt werden darf, mit gelber Neonfarbe markiert. Angeleitet werden die Jugendlichen zudem von Fabian Grziwa von der Waldbesitzervereinigung Erlangen-Höchstadt.
Für die Realschüler ist das Thema Wald nicht neu. „In Realschulen steht der Lebensraum Wald im Lehrplan der 6. Klassen“, so Antonia Weng, die den Fachbereich Biologie an der Realschule leitet. Die Siebtklässler sind vor der Aktion auch schon in der Schule von Heike Grumann auf die Pflegearbeiten vorbereitet worden. Die Försterin erklärte in einer Unterrichtseinheit im Klassenzimmer, worauf es bei der Pflege des Jungwuchses ankommt. Besonders wichtig ist ihr, dass sorgfältig und sicher gearbeitet und bei den Schülern Verständnis für Wald und Natur geweckt wird.
Schulleiter Ulrich Langer liegt die Idee sehr am Herzen, die Theorie in die Praxis umzusetzen und bot deshalb bei der Aufforstung im Jahr 2012 an, die Pflegepatenschaft für das schulnahe Waldstück zu übernehmen. „Außerdem sind die Schüler da an der frischen Luft, benutzen Werkzeug und schulen somit auch motorische Fähigkeiten“, sagt er. „Es ist sozusagen ganzheitliches Lernen.“
Natürlich lässt es sich auch Bürgermeister German Hacker nicht nehmen, die Schüler im Wald zu besuchen. Er lobt ihr Engagement und betont: „Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“ Zum Abschluss der Aktion gibt es für jede Schülergruppe heißen Tee und Wiener Würstchen, die in einem großen Kessel über dem offenen Feuer gegart werden und großen Anklang bei den hungrigen Waldarbeitern finden.
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