Geburtstermin ist verstrichen
Hochschwanger und vermisst: Hätte Alexandra R. ihr Kind unbemerkt zur Welt bringen können?
12.2.2023, 06:00 UhrExakt vor einer Woche hätte Alexandra R.s erstes leibliches Kind zur Welt kommen sollen. Die Vorfreude der Frau und ihrer Familie war gewaltig. Wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin verschwand die Nürnbergerin aber spurlos. Die Hochschwangere, darauf deutet nahezu alles hin, wurde am 9. Dezember Opfer eines Gewaltverbrechens. Sie ließ ihren Ausweis, ihren Mutterpass und Geld zurück. Zuletzt wurde die 39-Jährige gesehen, als sie ihr Pflegekind zur Kita nach Schwabach brachte. Die Polizei geht davon aus, dass Alexandra R. tot ist - nahe Angehörige haben die Hoffnung aber noch immer nicht aufgegeben, dass die Frau lebt. Und mit ihr das Kind, das vor einer Woche zur Welt hätte kommen sollen.
Wurde sie entführt, womöglich am Morgen des 9. Dezembers, irgendwo zwischen der Schwabacher Kita und ihrem Wohnhaus in Katzwang? Die Polizei hält das für unwahrscheinlich. Das Risiko, eine Hochschwangere zu entführen und zu versorgen sei hoch, sagen die Ermittler. Ausgeschlossen ist eine Entführung aber eben auch nicht.
Doch was geschah mit dem Kind, wenn Alexandra R. noch leben sollte? Tatsächlich haben Frauen in Deutschland mehrere Möglichkeiten, ein Baby zur Welt zu bringen und anonym abzugeben. Beispielsweise über eine Babyklappe. Von der gibt es zwar nicht viele in Deutschland, einige dann aber doch. Die Rother Kreisklinik betreibt eine der wenigen Klappen - und tatsächlich werden dort immer wieder Säuglinge abgegeben.
Doch Frauen haben noch weitere Optionen, die sogar eine Entbindung in einem Krankenhaus ermöglichen - sicher und anonym. 2014 hat der Gesetzgeber reagiert und eine komplett neue Art der Geburt legalisiert. Wie Schwangere in Deutschland unbemerkt entbinden können, was es mit der Babyklappe auf sich hat und wie Experten die Möglichkeit einer Entführung bewerten, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.