200 neue Schul-Tablets für Höchstadt, doch wer richtet sie jetzt ein?

10.12.2020, 18:26 Uhr
200 neue Schul-Tablets für Höchstadt, doch wer richtet sie jetzt ein?

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Rund 200 Geräte für 107.000 Euro hat die Stadtkämmerei geordert. Bürgermeister Gerald Brehm und zwei Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung brachten Anfang der Woche 63 Geräte als ersten Teil der Lieferung in der Ritter-von-Spix-Schule vorbei.

Alsbald soll die Mittelschule, in der junge Leute von Röttenbach bis Vestenbergsgreuth ihre Abschlüsse machen, weitere 32 iPads nachgereicht bekommen. Die übrigen Mobilgeräte gehen an die beiden Grundschulen in der Stadt. Die flachen Geräte, die Schulleiter Michael Ulbrich und seine Konrektorin Diana Scheidt aus einem kofferartigen Sammelbehälter herausholten, sind selbstverständlich nicht als Weihnachtsgeschenke gedacht.

"Gute Internetverbindung dürfte vorhanden sein"

Vielmehr werden sie an diejenigen – und nur an die – verliehen, die keine eigenen Geräte haben. "Sonderprogramm Leihgeräte" heißt das Förderprogramm, das das Kultusministerium extra für die neuen Unterrichtsformen auf die Beine gestellt hat. Damit wird die Anschaffung komplett finanziert, betont Roswitha Wiegandt von der Stadtverwaltung.

Nach Einschätzung von Michael Ulbrich müssten nunmehr alle ab der achten Klasse zu Hause Zugang zum virtuellen Klassenzimmer haben. "Ausreichend gute Internetverbindungen dürften bis auf ganz wenige Einzelfälle überall vorhanden sein", glaubt der Pädagoge. Geräte und Zubehör werden also gestellt, die nötigen Softwarelizenzen sind bezahlt, und spezielle Anwendungen wie EduPage laufen.

Alles prima also mit dem Hybridunterricht? "Von wegen", beschwert sich Bürgermeister Gerald Brehm: "Die Anschaffung wird bezuschusst, der Unterhalt, die Pflege und Betreuung aber nicht. Das ist eine Zumutung!"

Ohne IT-affine Lehrer ginge es nicht

"Zwei Lehrerstunden pro Woche für IT-Betreuung können wir nur anrechnen lassen. Das ist eigentlich eine totale Unmöglichkeit", stimmt Ulbrich in die Kritik ein. "Nur weil wir Gott sei Dank zehn IT-affine Lehrkräfte an der Schule haben, kriegen wir das einigermaßen hin." Es gebe vieles, was seine Kollegen im Umgang mit virtuellen Unterrichtsformen zu beachten hätten, gab der Schulleiter zu bedenken. Persönlichkeitsrechte und Datenschutz etwa.

So gelte es zu vermeiden, dass Schüler oder Schülerinnen bei fremden Familien live auf dem Bildschirm erscheinen. Ulbrich: "Es ist schon ein ganz schönes Paket, was da auf Eltern, Kinder und Lehrer zukommt." Das Sonderprogramm Leihgeräte ist nicht die erste Zuschussquelle, die Höchstadt infolge der Pandemie für Schulen und Kinderbetreuung angezapft hat. 

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