Gemeinderatssitzung

Adelsdorf: Klimawende gefordert

13.8.2021, 14:25 Uhr
In Adelsdorf gibt es eine Menge Photovoltaik-Anlagen - hier auf dem Dach der Aischgrundhalle. Dennoch soll der Anteil der Erneuerbaren Energien im Ort weiter ausgebaut werden.

© Niko Spörlein, NN In Adelsdorf gibt es eine Menge Photovoltaik-Anlagen - hier auf dem Dach der Aischgrundhalle. Dennoch soll der Anteil der Erneuerbaren Energien im Ort weiter ausgebaut werden.

Ob diese Klimawende allerdings ausschließlich mit der Installation von Photovoltaikanlagen geschafft werden kann, wurde bezweifelt. "Klimaschutz muss uns alle angehen, erreichen werden wir die Ziele aber nur mit einem gesunden Mix", meinte beispielsweise Uwe Pöschl, der Fraktionssprecher der CSU im Gremium.

Debatte um "Großfreiflächen-Anlagen"

Warum es im Adelsdorfer Gemeinderat zu einer leidenschaftlichen Debatte um "Großfreiflächen-Anlagen" kommen musste, stellte Bürgermeister Karsten Fischkal gleich eingangs der Sitzung fest. In den zurückliegenden Monaten und Jahren verzeichnete die Gemeinde eine enorme Menge an Anfragen von Leuten, die Photovoltaikanlagen auf Freiflächen (Äcker, Wiesen, Wälder) errichten möchten. Rechne man die eingegangenen Anfragen zusammen, komme man auf eine Fläche von 70 Hektar im Gemeindegebiet. "Das wäre dann die komplette Fläche von Aisch und halb Neuhaus zusammen", so Fischkal.

Gegenposition zu Lonnerstadt

Das jedenfalls möchte keiner der Bürgervertreter. "Sowas wie in Lonnerstadt kommt nicht in Frage", meinte Norbert Birkner (Wählerinitiative). Die unvergleichliche Landschaft im Unteren Aischgrund mit Freiflächenanlagen "zubetonieren" lassen, das möchten auch die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen und deren Sprecher Michael Auer nicht. Man habe immer weniger Flächen für die Landwirtschaft, was dann auch Johannes Funke (FW) bestätigte.

Gemeinde als Vorbild

Dabei sei zu erwähnen, dass die Gemeinde Adelsdorf in Sachen Photovoltaik auf den gemeindeeigenen Dächern quasi vorbildlich unterwegs ist, denn fast jedes der kommunalen Dächer ist mit Modulen versehen, auch die komplette Aischgrundhalle, die Schule, die Kläranlage, das Rathaus, das Wasserwerk. Und trotzdem, so Fischkal, habe man noch sehr viel Potenzial auf Dächern und müsse nicht freie Flächen verbauen. Gehe es um Klimaschutz mit Blick auf das Hochwasser von vor vier Wochen, dann müsse man auch in Betracht ziehen, dass zukünftig keinerlei Oberflächenwasser mehr in die Aisch geleitet werde, meint Jörg Bubel (SPD).

Ackerflächen reichen nicht aus

Der Agrar-Experte Funke mahnte dann noch, dass sämtliche Ackerflächen auf Gemeindegebiet längst nicht ausreichen würden, um alleine die Adelsdorfer Bevölkerung zu ernähren. Der Bürgermeister hat diesbezüglich bereits einen Arbeitskreis zusammengerufen, der inzwischen schon mehrmals tagte; und auch die Verwaltung beschäftigte sich mit diesem Thema und legte einen "Leitfaden für die Zulassung" solcher Freiflächenanlagen auf die Tische. Die Gemeinde wird demnach ein kommunales Förderprogramm auflegen, um Anreize für Photovoltaik-Module auf den Hausdächern zu schaffen. Zudem will man auch jene privaten Nutzer finanziell unterstützen, die zusätzlich Speicherkapazitäten für den erzeugten Strom schaffen.

Essen für Hochwasser-Hilfskräfte

In diesem Zusammenhang, vor allem mit Blick auf die Hochwasserereignisse vor vier Wochen, beantragten die Fraktionen, dass sich die Gemeinde bei allen Hilfskräften mit einem gemeinsamen Essen bedankt. Dies fand Zustimmung und soll zeitnah in der Aischgrundhalle stattfinden. Die Laufer Mühle werde, so Vize-Bürgermeister Günter Münch, das Catering an diesem Abend übernehmen. Ferner wurde bei der "Feriensitzung" das Bauleitverfahren "Heppstädt" (hier geht es um den Neubau von einem Wohnhaus) abgeändert und mehrheitlich beschlossen.

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