Chorkultur wird Corona überstehen
7.7.2020, 06:57 UhrEs sind spannende Tage. "Weil ich nicht genau weiß, wie genau dies nun gelingen wird", sagt Dr. Gerald Fink aus Herzogenaurach, musikalischer Leiter des Fränkischen Sängerbundes. "Mit Teilnehmern, die lange nicht mehr gemeinsam gesungen haben, mit meterweiten Abständen, mit kurzen Probeneinheiten, ohne ein Nahziel Konzert." Der Bundeschorleiter ist sich sicher, dass alle Aktiven mit großer Umsicht daran gehen, "dass es so gesund und frohgestimmt wie möglich zugehen kann". Das erwartet auch der Präsident des Fränkischen Sängerbundes, Professor Friedhelm Brusniak: "Jede Chorsängerin und jeder Chorsänger hat gelernt, sorgsam und verantwortungsbewusst mit der Stimme umzugehen und auf die eigene Gesundheit zu achten." In einer Singgemeinschaft, so Brusniak, sei die Rücksichtnahme untereinander Selbstverständlichkeit und Voraussetzung für eine überzeugende Teamleistung.
Beste Voraussetzungen also, dass das Chorsingen auch in Corona-Zeiten funktionieren kann. "Über viele Jahrhunderte ist die Chorkultur fester Bestandteil unserer Musikkultur und wird natürlich auch die Corona-Pandemie überstehen", gibt sich Friedhelm Brusniak optimistisch. Seit 22. Juni gilt die Erlaubnis, die Chorproben langsam wieder aufzunehmen. Zentral in dem Hygienekonzept ist die Bemerkung, dass die Teilnahme an Proben und Zusammenkünften freiwillig sein muss. Niemand soll ein Risiko eingehen, das sie oder er nicht tragen möchte. Und so wird sich die Situation von Ort zu Ort anders darstellen – viele Chöre werden den ersten Schritt gehen, manche vielleicht weiterhin auf Proben verzichten.
Der Fränkische Sängerbund (FSB) ist der mitgliederstärkste Laienmusikverband Bayerns und Mitglied des Deutschen Chorverbandes (DCV). Er vertritt rund 1600 Chöre und Ensembles mit 38 000 aktiven Sängerinnen und Sängern in Franken und der nördlichen Oberpfalz. Seine Mitglieder unterstützt der Verband durch Übernahme der GEMA-Gebühren und Versicherungen. Er fördert die musikalische Arbeit der Mitgliedschöre in der Breite wie an der Spitze mit eigenen Veranstaltungen und Fortbildungen, um die Qualität des Chorgesangs zu sichern und weiterzuentwickeln. Der FSB bekennt sich in kultureller Offenheit zu seiner vielfältigen Chorlandschaft und betont die Funktion seiner Vereine als Bestandteil unseres demokratischen Gemeinwesens. Der FSB ist federführend beteiligt an der Stiftung Dokumentations- und Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens in Feuchtwangen (mit Sängermuseum), dem Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens an der Uni Würzburg sowie dem Chorzentrum Kloster Weißenohe.
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