Demenz-Pflege: Angebot zum Verschnaufen

10.01.2014, 07:36 Uhr
Demenz-Pflege: Angebot zum Verschnaufen

© Grillenberger

Storchenblick ist, wie der Name vielleicht vermuten ließe, keine neue Kneipe in Sichtweite der Röttenbacher Brauerei, sondern ein neues Angebot des ASB. Einmal wöchentlich, jeweils donnerstags um ab 10 Uhr können Angehörige von Demenzkranken ihre Schützlinge im Röttenbacher Bürgertreff zur Tagesbetreuung abgeben, um einmal ein paar Stunden Zeit für sich zu haben.

Die Idee, eine Betreuungsgruppe für Demenzkranke zu gründen, geht auf zwei Helferinnen aus dem Helferkreis der Fachstelle für pflegende Angehörige, Anita Griesbeck und Irmtraut Spindler, zurück. Diese hatten an einer Fortbildung zum Seniortrainer teilgenommen, mit dem Ziel, ein eigenes Projekt durchzuführen.

Doch aus rechtlichen, organisatorischen und versicherungstechnischen Gründen braucht es die Unterstützung einer sozialen Organisation. Sie kamen daher mit ihrem Anliegen auf die Fachstelle für pflegende Angehörige des ASB zu und baten um Unterstützung.

Mit ins Boot genommen wurde auch die Gemeinde Röttenbach, wo man nach den Worten von Bürgermeister Ludwig Wahl ohnehin schon seit geraumer Zeit die Verbesserung der Lebensqualität für Senioren verstärkt im Fokus hat. Die Anfrage des ASB sei da genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, sagt Wahl weiter, nachdem bei einer Umfrage im Ort allein zehn Bürger Interesse an einem derartigen Betreuungsangebot gezeigt hatten. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Seniorenbeirates schaffte die Gemeinde die Voraussetzungen für den Demenzgruppe und sagte sogar finanzielle Unterstützung zu.

Nicht nur, weil der Storchenblick mit den beiden Helferinnen und der ausgebildeten Fachktraft Renate Volkmar über ein kompetentes Team verfügt, zeigen sich ASB und Gemeinde vom Erfolg der Betreuungsgruppe überzeugt.

Großes Angebot

Auch das Angebot, das den Kranken über den Tag helfen soll überzeugt. Gemeinsam Kochen und Essen steht dabei genauso auf dem Programm wie Tisch- und Kartenspiele, Bewegungsübungen, Spazieren gehen, Gespräche, Geschichten (vor)lesen oder Singen.

„Das Betreuungsangebot hat neben der Beschäftigung und Aktivierung von Demenzkranken noch einen weiteren wichtigen Stellenwert: die Entlastung der pflegenden Angehörigen“, sagt Rosi Schmitt vom ASB, die schon vor der Eröffnung der Gruppe Kontakt zu den Angehörigen und Kranken gehabt und sie beraten hat. Pflegende Angehörige kämen mit zunehmender Demenz ihrer Betroffenen immer weniger dazu, für sich und ihre Familien zu sorgen.

Sie würden es nicht mehr schaffen, zum Arzt zu gehen, die Sozialkontakte nehmen ab und selbst die Familie wird vernachlässigt.

Das alles ist natürlich nicht ganz umsonst. 9,60 Euro kostet die Stunde Betreuung, wobei diese Kosten auch als Leistungen aus dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz bei der Pflegekasse geltend gemacht werden können. Allerdings nur, wenn ein Anspruch auf Betreuungsleistung besteht- geltend gemacht werden können.

Information und Anmeldung:

Fachstelle für pflegende Angehörige, Rosi Schmitt

Telefon: (09193) 5033191 oder Mail: rosi.schmitt@asb-erlangen.de

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