Der 15. Penalty bricht Alligators das Genick
14.12.2009, 00:00 Uhr
Jeweils sieben Mal waren Feldspieler der beiden Rivalen auf den gegnerischen Keeper zugelaufen, doch jedes Mal hatten der Memminger Dominik Wagner oder sein Gegenüber Lukas Smolka das bessere Ende für sich - kein Ruhmesblatt für die Schützen (beim HEC waren das Daniel Sikorski, je zwei Mal Marc Hemmerich und Michal Hlozek, Thomas Schmidhuber und Sebastian Buchwieser. Vielleicht klappte es deshalb so schlecht, weil es für die Alligators das erste Penaltyschießen in dieser Bayernligasaison war? Auf jeden Fall sollte man das fürs nächste Mal intensiv üben.
Auch die Allgäuer machten es nicht viel besser, doch immerhin traf ihr achter Angreifer, Ingo Nieder. Danach hätte noch Jan Michalek für eine Verlängerung dieses Penalty-Marathons sorgen können, doch auch ihm versagten die Nerven.
So gab es nur einen Zähler für die Höchstadter, die damit bei ihrer Aufholjagd auf einen Play-off-Platz (den achten und letzten belegt seit gestern just Memmingen) ein wenig gebremst wurden. Zehn Punkte aus den jüngsten vier Spielen sind dennoch ordentlich, und auch Sportlicher Leiter Jörg Schobert macht der Mannschaft keine Vorwürfe.
«Die Jungs haben hervorragend gekämpft, aber manchmal gegen sieben oder acht Memminger», sagt er und spricht damit eine Benachteiligung durch das Schiedsrichtergespann Friesenegger/Schubarth an. 30 Strafminuten kassierten die Gäste, nur 14 die Hausherren. «Aber das sind wir da unten ja fast schon gewohnt», fügt Schobert sarkastisch an.
Die ständige Unterzahl habe letztlich wohl auch zur Niederlage geführt, meint er. Denn nachdem die Alligators zwei Drittel lang mit Kampfkraft, Disziplin und vor allem einen «alles überragenden» Lukas Smolka im Tor ihren Kasten bis auf ein Mal (Schobert: «Das war der dritte Nachschuss, da war selbst Lukas machtlos») sauber hielten, häuften sich im Schlussdurchgang doch etwas die Fehler, so dass es in einem offenen Schlagabtausch doch noch zum 5:5 kam - auch bei diesem Treffer standen nur vier HEC-Feldspieler auf dem Eis.
Begonnen hatte der Torreigen ebenfalls in Unterzahl - allerdings positiv. Denn im gegnerischen Powerplay schnappte sich Hemmerich (22.) die Scheibe und netzte zur Führung ein. Wieder nur zu viert, kassierte der Gast den Ausgleich, kam aber bei eigener 5:3-Überzahl zum 2:1 - Stand nach dem zweiten Drittel.
Danach überschlugen sich die Ereignisse: Erst erhöhte Matt Watkins auf 3:1, ehe Memmingen dank dreier Treffer in Folge erstmals die Führung übernahm. Doch Hlozek und Michalek per Doppelschlag wendeten das Blatt erneut. Aber auch dieser Vorsprung hielt nicht - und im Penalty-Poker hielten die Alligators keine Trümpfe in der Hand.