Der gute Mensch als Unmöglichkeit

19.06.2009, 00:00 Uhr
Der gute Mensch als Unmöglichkeit

© Linke

Auch die stets aktuelle Frage: Wie weit muss man sich anpassen, um einen Job zu kriegen und zu behalten? mag für die jüngst von einem großen Nachrichtenmagazin als «Krisenkinder» beschriebene Generation vielleicht eine Rolle gespielt haben, das Stück auszuwählen. Bertolt Brecht schrieb das Drama 1938 bis 1940 während seiner Stationen in der Emigration. Uraufgeführt in der Länge von vier Stunden wurde es 1943 in Zürich.

Es handelt von drei Göttern (André Geppert, Daniela Harsan, Eva Hildel), die in einer Art «Herbergssuche» nach guten Menschen auf Erden suchen, welche nach allgemeiner Ansicht kaum existieren, weil die wirtschaftlichen Bedingungen auf Erden unerträglich seien, so dass der Mensch verurteilt sei zu Gesetz- und Rücksichtslosigkeit.

Die Figur der Shen Te (Christin Preisner) und ihres zweiten Gesichts Shui Ta (Kristin Vogel) tritt an, um das Gegenteil zu beweisen und scheitert letztlich an der Rohheit ihrer Mitmenschen wie Yang Sun (Sebastian Dreßel) und den Verhältnissen. Eine Lösung zu finden, forderte Brecht das Publikum auf.

Der Grundkurs Dramatisches Gestalten unter Leitung von Daniela Zell (Unterstützung von Peter Vogel) kürzte den Stoff mit dem gleichnishaften «Lied vom achten Elefanten». Prägnante Szenen unterstreicht ein markantes Bühnenbild.

Fast professionell als Schauspieler treten außer den Hauptakteuren auch Felix Gies, Betty Wohlrab, Kathrin Konturek, Sabine Groß, Johanna Franke, Mirjam Nix, Alexandra Deistler, Frank Neubert und Katrin Schmerler auf. Heute, 19. Juni, am Samstag, 20. Juni, und am Sonntag, 21. Juni, jeweils 19.45 Uhr wird das eindringliche und sehenswerte Stück in der Gymnasiumsaula gespielt.