Die Leidenschaft fürs Lesen fördern

16.3.2011, 19:36 Uhr
Die Leidenschaft fürs Lesen fördern

© Martina Junk

Die Bücherei gehört, bezieht man Besuche und Ausleihen auf die Einwohnerzahl, zu den besten 15 Bibliotheken in Mittelfranken. Träger der seit 1995 bestehenden Bibliothek ist die Gemeinde Großenseebach. „Ohne den Willen der Gemeinde geht es nicht“, lobt Zankl die Gemeinde.

Zankl und Günther sind im Nebenerwerb in der Bücherei beschäftigt, Götschel arbeitet dort seit 2003 ehrenamtlich. Ständig pflegen und aktualisieren die drei das Medienangebot. Hauptlieferant ist die Buchhandlung „Bücher, Medien und mehr“ aus Herzogenaurach. Die Wege seien kurz und die Beratung optimal, so Zankl. Daher sei die Bücherei immer auf einem aktuellen Stand, auch bei den Medien für Erwachsene. Gekauft wird aber auch in anderen Buchläden oder beim Bibliotheksversand Nürnberg.

8255 Medien sind derzeit im Bestand der Bibliothek. Das Angebot reicht von Kinder- und Jugendliteratur über Belletristik, Sachliteratur, Zeitschriften und Comics bis zu DVDs, Hörbüchern und Kassetten. Im Internet kann der gesamte Medienbestand jederzeit recherchiert, vorbestellt und verlängert werden. Sogar eine Erinnerungsfunktion gibt es.

Seit Januar 2011 wurde die Internet-Recherche auf den Bibliotheksverbund Frankenfindus ausgeweitet. Leser können Medien, die sie in ihrer Heimatbücherei nicht finden, gegen Gebühr bestellen. 254 Leseausweise, darunter zahlreiche Familienausweise, hat die Bücherei ausgegeben. Die Anzahl der aktiven Leser ist also wesentlich höher. Die Besucher schätzt Zankl auf etwa 9500 pro Jahr bei 18000 Ausleihen.

Seit etwa fünf Jahren gehen die Ausleihzahlen allerdings zurück. Beim Übertritt auf die weiterführende Schule entstehe ein Loch, so Zankl. Die Kinder hätten einfach zu wenig Zeit, um die Bücherei zu besuchen. Schon bei kleineren Kindern sei der Zeitmangel zu bemerken. Durch die zunehmende Betreuung der Kinder außerhalb der Familie seien diese ständig irgendwo beschäftigt. Nicht selten sagten die Eltern „Beeil dich“, wenn sie mit ihrem Kind die Bücherei betreten. Auch bei den Kinder- und Jugendbüchern selbst sei ein Wandel zu bemerken. Die Sätze werden kürzer und statt dicker Wälzer gebe es Serien, die die Leser binden sollen.

Begehrter roter Punkt

Mit großem Einsatz auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten haben sich Zankl, Günther und Götschel auch weiterhin der Leseförderung und der Faszination Lesen verschrieben. Sie stellen Medienkisten für Grundschule und Kindergarten zusammen, besuchen Klassen, veranstalten Lesungen, Buchausstellungen sowie Spiele zum Thema Buch und Lesen. Außerdem beteiligt sich die Bücherei am Antolin-Projekt. Schulen können sich über das Internet beim Antolin-Projekt anmelden und Schülern die Teilnahme an einem interaktiven Quiz mit Fragen zu bestimmten Büchern ermöglichen. In der Bücherei Großenseebach sind diese Bücher mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

„Wir entlassen die Kinder gut“, sagt Zankl. „Viele gehen dann in Herzogenaurach oder Erlangen in die Bücherei. Und manche kommen wieder, manchmal sogar mit ihrem eigenen Kind.“

Geöffnet ist die Bücherei Großenseebach dienstags von 16 bis 19 Uhr, donnerstags von 15 bis 17 Uhr und samstags 10 bis 12 Uhr.