Ein mutiger Beschluss
8.10.2012, 16:27 UhrInitiatoren waren der damalige Stadtpfarrer Franz Rathgeber sowie der Verein Kinderhort. Damit war zum ersten Mal eine Möglichkeit zur Betreuung der Vorschulkinder in einem eigenen Gebäude geschaffen worden. Mit dieser Aufgabe waren die Maria Ward Schwestern, die sogenannten Englischen Fräulein, bereits seit 1918 betraut.
In Herzogenaurach waren die Englischen Fräulein seit 1918, zunächst wohnten sie im Mädchenschulhaus, in dem sie bereits Vorschulkinder betreuten. Erst 1931 bezogen sie ein Wohnhaus in der Flughafenstraße. Seit Oktober 1932 konnten die Schwestern Vorschulkinder in einem eigenen Gebäude betreuen. Die Zeitung vermerkte: „In schwerer Zeit wurde der Entschluss zur Errichtung dieses Hauses gefasst und in Tagen großer Wirtschaftskrisen wurde er verwirklicht.“
Nach der Einweihung wurden die Kinder von Schwester Cornelia sogar noch zu Hause abgeholt. Ab 1933 wurde der Wirkungskreis der Schwestern jedoch Stück für Stück durch die Nationalsozialisten immer mehr eingeschränkt. Im Dritten Reich konnten die Ordensschwestern ab Schuljahr 1937 keinen Unterricht mehr erteilen. Mater Rosalie Göller übernahm während des Berufsverbotes die Aufgabe als Mesnerin und hielt Gruppenstunden für größere Mädchen in der Kaplanei. Die Kontinuität im Kindergarten blieb allerdings gewahrt. Nach dem Krieg wurde die Arbeit weitergeführt. 1972 wurde erneut umgebaut in der Edergasse, währenddessen gab es ein Ausweichquartier im alten Sparkassengebäude 37 Jahre später war erneut eine Renovierung nötig. 2009 wurde der sanierte Kindergarten durch Stadtpfarrer Helmut Hetzel wieder eingeweiht.
Die Tätigkeit der Ordensfrauen endete im Kindergarten aber schon 2002. Damals verließ mit Schwester Edith das letzte Mitglied dieses Ordens Herzogenaurach. Somit wurden 70 Jahre lang Kinder in der Edergasse durch Ordensschwestern auf die Schule vorbereitet.
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