Erste Schritte auf dem Eis
25.10.2012, 17:45 Uhr
Andere Kinder sind da schon weiter. Sie gleiten in Schlangenlinien übers Eis, einen Eishockeyschläger in der Hand. Alexander Kaul aus Hemhofen und Lukas Messmer aus Herzogenaurach beispielsweise. Die beiden Fünfjährigen haben schon vor einem Jahr in der Lauflernschule angefangen. beiden macht der Sport auf dem Eis Spaß. Das soll es auch, schließlich will man sich hier seinen eigenen Nachwuchs heranziehen, wie die Trainer, die langjährigen Profi-Eishockeyspieler Jan Cizek und Stan Mikulenka, sagen.
Unterstützt werden die beiden von Florian Ziegler. Der 26-Jährige spielt in der 1b der „Alligators“, ist aber „auf dem Sprung in die erste Mannschaft.“ Seine ersten Schritte auf dem Eis hat auch er bei der Lauflernschule des HEC gemacht — als diese 1993 an den Start ging. Ziegler war damals sechs Jahre alt. „Eigentlich wollte ich Fußball spielen“, erinnert er sich schmunzelnd. „Aber ich hatte Probleme mit den Knien, und nachdem ich ein Spiel des HEC gesehen hatte, war Stan Mikulenka mein absolutes Vorbild. Das wollte ich auch. Heute ist Eishockey mein Leben.“
„Zwischenzeitlich wurde die Nachwuchsarbeit etwas vernachlässigt, aber seit etwa zwei Jahren wird hier wieder wesentlich mehr investiert und es schaut gut aus“, sagt Jan Cizek. Auch, weil Ziegler seit Sommer dieses Jahres als Nachwuchstrainer mit eingestiegen ist und im kommenden Jahr seine Trainerlizenz macht.
Freude und Ehrgeiz
„Ich hätte das nie gedacht, aber das Arbeiten mit den Kindern macht viel Freude“, so der 26-Jährige. „Man sieht oft schon das Potenzial und wen man sich heranziehen kann.“ Und in der Tat: Rund 20 Kinder tummeln sich auf der Eisfläche, auch die neunjährige Tamara Lober aus Etzelskirchen. „Es macht Spaß, auf dem Eis zu sein, und ich will es richtig lernen.“ An der Grundschule Süd werde schon in der 3. Klasse Eislaufen angeboten, ein Jahr später gebe es dann den Eisflitzerwettbewerb, erklärt ihre Mutter Ria Lober. „Und da hat Tamara schon den Ehrgeiz, gut zu sein.“
Wie das bei Michel Hausmann aussieht, ist noch unklar. Der Sechsjährige ist zum ersten Mal da, seine Mutter Claudia Hausmann ist mitgekommen — von ziemlich weit her, aus Linden bei Gerhardshofen. „Ich habe von diesem Angebot im Gemeindeblatt gelesen und nachdem Michel im letzten Jahr schon bei uns auf dem Weiher Schlittschuh gelaufen ist, habe ich ihn gefragt, ob er Lust dazu hat“, erzählt sie. Er hatte Lust, nun muss sich zeigen, ob der Junge Gefallen an dem Eissport findet.
Mit einem Stuhl aufs Eis
Um das herauszufinden, dürfen die Kinder an zwei Terminen „schnuppern“, also ein Probetraining mitmachen. Erst danach muss ein Antrag ausgefüllt werden und es werden zwei Euro pro Unterrichtsstunde fällig. Trainiert wird jeden Dienstag ab 15.15 Uhr und Mittwoch ab 16.15 Uhr, jeweils eine Stunde. Übrigens: Auch wer „nur“ Eislaufen lernen und nicht unbedingt Eishockey spielen möchte, darf in die Lauflernschule kommen.
Auf dem Eis haben sich die heutigen Teilnehmer inzwischen in drei Gruppen aufgeteilt. Die absoluten Anfänger betreut Florian Ziegler. Mit einem Stuhl als Hilfsmittel unternehmen sie den ersten Ausflug aufs Eis. Jan Cizek und Stan Mikulenka haben die Fortgeschrittenen unter ihre Fittiche genommen. Eine Gruppe darf mit dem Schläger in der Hand Figuren fahren, die Fittesten üben schon Schläge mit dem Puck. An der Bande stehen die stolzen Eltern und beobachten ihre Sprösslinge. Vielleicht ist ja schon der eine oder andere „Alligator“ dabei.
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