Herzogenaurach: Reha-Klinik baut Geriatrie aus

Edith Kern-Miereisz

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11.5.2019, 06:00 Uhr
Herzogenaurach: Reha-Klinik baut Geriatrie aus

© Roland Huber

Seit 2017 hingegen wird bereits am Ausbau von Geriatrie und Neurologie gearbeitet. 25 Betten stehen bereits zur Verfügung.

Dies bestätigte Bastian Ringelhann, der Kaufmännische Direktor der Fachklinik Herzogenaurach. Der demographische Wandel der Gesellschaft mit dem Umbau der Alterspyramide führte zu diesem Schritt, begründet Ringelhann.

Neurologische Versorgung

Die schon länger bestehende geriatrische Abteilung wird um die neurologische Versorgung erweitert. Dies bringe andere Anforderungen mit sich. Patienten würden nach Prüfung der Kostenübernahme durch die Krankenkassen etwa aus Akutkliniken oder Pflegeheimen in die Reha-Klinik überwiesen, um dort in einer Anschlussbehandlung gesundheitlich betreut zu werden. Typische Indikationen seien kognitiv eingeschränkte Menschen, die einen Sturz erlitten, wegen Mehrfacherkrankungen Multimedikation erhalten. Für diesen Patientenkreis übersteige die Nachfrage bereits das Angebot.

Ein Patient, der nun in der dritten Woche geriatrisch behandelt wird, ist Horst Maar aus Erlangen: "Ich bin äußerst zufrieden. Hier wird alles getan, besser geht‘s nicht."

Ein multiprofessionelles Behandlungsteam nimmt sich dieser Patienten an. Leitende Ärzte der Abteilung Geriatrie sind Dr. Wilfried Schupp und Dr. Olga Kupfer-Pishkova. Bestehendes Personal erwarb weitere Qualifikationen, so dass die neue Ausrichtung auf den Stellenplan keine Auswirkungen habe: "Im Gegenteil", so Ringelhann: "Bei Ärzten und Therapeuten werden Stellen aufgebaut."

Schon 2017 wurde die geriatrische Abteilung in Haus 3 der Reha-Klinik baulich gestaltet mit Barrierefreiheit, neuem Gruppenraum, um in Gemeinschaft essen zu können.

Ein Wohnzimmerschrank aus den 1950ern, ein Plakat mit Freddy Quinn, ein Schallplattenspieler und einige andere Reminiszenzen sowie helle Beleuchtung geben ein wohnliches Ambiente. Für die Zimmer wurden neue Pflegebetten angeschafft.

Die neu renovierte Station unter der Leitung von Anne-Kathrin Winkler wurde mit einem Pflegestützpunkt ausgestattet

Die Reha-Klinik bietet generell die Fachbereiche Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin, Rheumatologie, Neurologie, Neuropsychologie und Innere Medizin, Diabetologie, Angiologie. Auch wenn die Innere/Kardiologie geschlossen wird, so bleibt doch das Wissen erhalten.

Es gibt stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungsprogramme. Bei der geriatrischen Behandlung sei Teamwork von Ärzten, Psychologen und Ergotherapteuten der Schüssel zum Erfolg.

"Bedauerlicherweise ist der Fachkräftemangel auch in der Fachklinik angekommen", sagt Ringelhann. Personal wird auch in dieser Einrichtung dringend gesucht.

In der Akutmedizin hat sich die m&i-Fachklinik Herzogenaurach auf die Neurologische Frührehabilitation Schwerstkranker (Phase B) und in der Akut-Orthopädie auf spezielle Infiltrationstechniken spezialisiert. Zu schweren Operationen am Bewegungsapparat gelten diese oft als schonende Alternative.

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