Ihre Kunst überbrückt drei Kontinente

13.12.2010, 17:49 Uhr
Ihre Kunst überbrückt drei Kontinente

© Christian Schmidt

„Begegnungen“ war die Performance von Angela Börnicke, Hyeonmi Parr-Wierschin und Betina Schubert betitelt. Es begegneten sich drei Künstlerinnen aus drei verschiedenen Kontinenten, die drei verschiedene Kunstformen präsentieren.

Die aus Leipzig stammende Angela Börnicke versucht sich in Experimenten mit dem Werkstoff Ton und stellt auch Verbindungen zwischen Bild und Porzellan her. Die alte japanische Raku-Technik, die sowohl in materialtechnischer als auch in künstlerischer Hinsicht außergewöhnliche Anforderungen stellt, ist dabei nur eine Form ihren künstlerischen Ambitionen Ausdruck zu verleihen.

Betina Schubert, in Rio de Janeiro geboren, hat ganz eigene Kunsttechniken entwickelt. Sie malt mit Ölfarben auf Holz und modelliert mit feinem Sand regelrechte Reliefs auf ihren Bildern. Als Autodidaktin gelingen ihr Werke von außerordentlicher Ausdruckskraft und Intensität.

Vier Jahre lang hat Hyeonmi Park-Wierschin an der Universität von Taegu in ihrem Heimatland Korea Kunstgeschichte studiert. Trotzdem fühlt sie sich keiner bestimmten Kunstrichtung verbunden. Sie sieht in ihren Bildern Metaphern des Spiegelbilds des eigenen Innern. Eine Ansicht, die sich auch an den Betrachter ihrer Gemälde stellt. Wenn auch keinem Kunststil zuzuordnen, zeigen diese Formen und Farben doch Tendenzen zum Kubismus und lassen Anklänge an Kandinsky erkennen, dem sich Frau Park-Wierschin auch philosophisch verbunden fühlt. Dieser fordert dazu auf zum „Goldkorn im Sande“ zu werden und „sich als Beschauer mit offener Seele dem Bild gegenüberzustellen, um eine verwandte Sprache herauszulauschen“.

Diese Metapher verwandte auch ihr Ehemann, Martin Wierschin, in seiner Eröffnungsrede.

Er führte die bildungsbeflissene Zuhörerschaft in einer tour d’horizon von Prometheus, über Goethe, Schiller und Herder bis eben zu Kandinsky.

Eher pragmatisch ging Bürgermeister Karsten Fischkal in seiner Begrüßung die Kunstausstellung an. Er sei stolz, dass neue Räumlichkeiten für Ausstellungen im Schloss gefunden werden konnten und warb intensiv für neue Mitglieder des Vereins „Schlosskunst Adelsdorf“. 41 Personen, die sich der Kunst in Adelsdorf verpflichtet fühlen, sind immerhin schon dabei.

Während die Bilder von Schubert und Park-Wierschin nach der Ausstellung, die leider nur ein Wochenende dauerte, nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen sind, können die Kunstwerke von Börnicke weiterhin in ihrem Atelier besichtigt und auch käuflich erworben werden. Dieses befindet sich in der Eichenhofer Straße 3 in Adelsdorf.