"Menschen, die unsere Solidarität brauchen"

2.5.2019, 15:40 Uhr

Sie standen da, sagten kein Wort und beeindruckten umso mehr die zahlreich erschienenen Menschen, die am 1. Mai, dem "Tag der Arbeit", die Fahnen der Arbeiterbewegung und der Solidarität hochhielten.

Nosko als Hauptredner bei der Kundgebung unter stahlblauem Himmel ist Bezirksleiter der Industriegewerkschaft BCE (Bergbau, Chemie, Energie) in Nürnberg und fasste diesen "politischen Feiertag" als weltweite Bewegung zusammen.

Eine Bewegung derer, die für die Rechte der Arbeitnehmer kämpften und kämpfen, für gute Arbeit und Bezahlung mit Tarifvertrag, für Mitbestimmung und Teilhabe, für Gerechtigkeit und soziale Sicherheit, gegen Ausbeutung und Ausgrenzung, gegen Willkür und Rechtlosigkeit, gegen Spaltung und Intoleranz.

In dieser Bewegung lerne man Respekt vor Kollegen, die sich von Repressionen nicht entmutigen lassen, weltweit.

"Europa aber richtig"

"Europa. Jetzt aber richtig", lautete das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes für den Tag der Arbeit, und in Europa, fuhr Nosko fort, habe man Geschichte geschrieben, die Geschichte des sozialen Fortschritts, Geschichte für ordentliche Arbeitsbedingungen und Gerechtigkeit bei der Bezahlung; in Europa habe man gegen Willkür und Ausgeliefertsein gekämpft – einen Schlussstrich unter jene Bemühungen dürfe man keinesfalls ziehen.

Gewerkschaften, Personal- und Betriebsräte hätten sich dafür eingesetzt, dass vieles besser geworden sei, "deshalb, liebe Kollegen, ist der 1. Mai auch der Tag, an dem wir unsere Erfolge demonstrieren".

Ende Mai finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt, und das in Zeiten des Populismus und des Nationalismus, des Brexit-Chaos und vergifteter Ideologien – ein Grund mehr, das Friedensprojekt Europa blühen zu lassen, Europa ein richtiges Stück nach vorne zu bringen. Denn dann gehe es auch, aber nur beispielsweise, so Nosko, um einen einheitlichen Lohn in ganz Europa.

Anschließend hielt Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker eine Rede, und sprach von gerade einmal 256 Arbeitslosen in der Stadt. Ebenso davon, dass in Herzogenaurach mehr Menschen (25 100) arbeiten als leben, was zu über 20 000 Einpendlern führte.

Die Stadt-Umland-Bahn – am 7. Mai findet dazu ein Dialogforum im Vereinshaus statt – sei für die Einpendler und für Herzogenaurach eine äußerst wichtige Angelegenheit.

Landrat Alexander Tritthart unterstrich die "tollen Entwicklungen" im Landkreis, in dem auch die kleinen und mittelständischen Betriebe eine wesentliche Rolle spielten. Und die letztlich auch dazu beitrügen, dass ERH über 50 000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse registriert. Thomas Mölkner, als Vorsitzender des DGB-Ortskartells Herzogenaurach, Gastgeber der Veranstaltung, stimmte letztlich das "Arbeiterlied" an: "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit."

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