Mühlhausen: Zweiter Bürgermeister kündigt Rücktritt an
30.5.2020, 16:15 UhrAnlass, hieß es auf Nachfrage aus der Familie des erst kürzlich in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Gewählten, sind wohl die Proteste etlicher Bürger gegen ihn vor der jüngsten Sitzung des Gremiums. Mit Schrifttafeln wie "Ein KLaus muss raus" hatten die Demonstranten hatten die Demonstranten ihren Unmut über die Wahl von Bürgermeister Klaus Faatz‘ Stellvertreter ausgedrückt.
Hintergrund: Die Freien Wähler hatten in der Gemeinderatswahl mehr Stimmen bekommen als die CSU. Sie haben mit sechs Gemeinderäten gleich viele Mandate wie die Christsozialen, die aber den Bürgermeister stellen. Dieser, Klaus Faatz, hatte bei der Bürgermeisterwahl im Freien Wähler Alexander Schüpferling einen überraschend erfolgreichen Gegenkandidaten.
Ihren Spitzenmann Schüpferling schlugen die Freien Wähler auch für den Stellvertreterposten vor. Auch der Bürgermeister hatte zunächst die Ansicht vertreten, der zweite Bürgermeister sollte von den Freien Wählern, der dritte wiederum von der CSU gestellt werden. Doch Schüpferling, der einen Rechtsstreit gegen die Gemeinde wegen eines Grundstücks führt, stieß als Kandidat bei Faatz auf Ablehnung. Es kam zur Kampfabstimmung zwischen Alexander Schüpferling und Reinhard Klaus, der mit sieben gegen sechs Stimmen für Klaus ausging.
Nun stellt die CSU alle drei Bürgermeister, was nicht nur aus Sicht der Freien Wähler dem bei der Gemeinderatswahl offenbarten Bürgerwillen nicht entspricht. Auch dritter Bürgermeister Walter Jakob (CSU) hatte mahnend auf seine Parteifreunde einzuwirken versucht, wie er nach der konstituierenden Sitzung unserer Zeitung sagte.
Es kam auch zu den erwähnten Protesten und, sagte Walter Jakob der Lokalpresse auch zu persönlichen Verletzungen auf beiden Seiten. Reinhard Klaus hat daraus die Konsequenz des Rücktritts von dem Ehrenamt gezogen. Er will auch von weiteren Ehrenämtern zurücktreten.
Machtkampf und Animositäten haben nicht nur eine neue Stellvertreterwahl nötig gemacht. Der dritte Bürgermeister sieht auch jenes Wir-Gefühl zerstört, das in den vergangenen Jahren in der Gemeinde Mühlhausen entstanden sei.
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