Prügel von einer Profi-Mannschaft

3.2.2013, 22:05 Uhr
Prügel von einer Profi-Mannschaft

© Ralf Rödel

Man muss sich nur die Kaderzusammensetzung der Gastgeber ansehen. Die Regnitztaler, trotz des Siegs weiter hinter der TSH in der Tabelle der 1. Basketball-Regionalliga, traten nämlich mit einer komplett veränderten Mannschaft an. Nahezu eine komplette ProB-Formation, das ist eine Liga über der Regionalliga, startete für die Nachwuchsmannschaft der Brose Baskets Bamberg, beim Hinspiel noch war lediglich ein Spieler davon am Start, namentlich Steffen Walde.

Natürlich kann man sich da fragen, ob das Ganze nicht der Wettbewerbsverzerrung nahe kommt, wenn man einmal mit der personell schwächsten Mannschaft der Liga antritt und dann mit einem Team ins Spiel geht, das wohl den Aufstieg schaffen würde. Aber die Regnitztaler halten sich an das Reglement, und so muss man eben das Beste aus der Situation machen. Jedoch solle sich der DBB durchaus fragen, ob man das wirklich will, so die TSH-Verantwortlichen.

Schon im ersten Viertel war es relativ klar, wie das Spiel enden würde. Zwar waren die Oberfranken allesamt Jünglinge zwischen 17 und 21 Jahren, doch mit einer Durchschnittsgröße von knapp zwei Metern und entsprechender Athletik dominierten sie folgerichtig das Geschehen unter dem Korb. Netzten sie dabei nicht gleich im ersten Versuch ein, sicherten sie sich meist den offensiven Rebound und sorgten dann eben für Zählbares. Die TSH hielt mit Einzelaktionen durch Christian Imberi und Rajiv Althaus etwas dagegen, trotzdem lagen sie mit 2:11 nach vier Minuten im Hintertreffen. Danach ging es ausgeglichener zu, was zu einer 31:18-Viertelführung der Regnitztaler führte.

Das zweite Viertel brachte schon die endgültige Entscheidung. Der athletische Centerspieler Johannes Thiemann (20 Punkte) produzierte jetzt Punkte am Fließband. Für die Herzogenauracher ging in dieser Phase wenig, sie wirkten schlicht wie eine Jugendmannschaft, die gegen eine Herrenmannschaft spielte, doch nur waren sie die deutlich älteren und erfahreneren Akteure. Mit 26:12 endete dieses Viertel; zur Halbzeit leuchtete ein erbarmungsloses 57:30 von der Anzeige.

Das dritte und das vierte Viertel sind schnell zusammengefasst. Die Topakteure der Regnitztaler um Thiemann, Dino Dizdarevic und Steffen Walde nahmen nun gönnerhaft auf der Ersatzbank Platz, und die richtig jungen Nachwuchsakteure durften ihr Können zeigen.

So verlief das Spiel nun ausgeglichener. Dies sollte sich aber nicht mehr entscheidend auf den Spielausgang auswirken. Positiv zu vermerken war die Tatsache, dass die Longhorns sich nie aufgaben und auch als Team weiter zusammenhielten.

Das TSH-Trainerduo Angelos Plantzas/Peter Simon redete die Partie nicht schön: „Man stellt es sich ja immer so schön vor, wenn man als erfahrene Mannschaft gegen eine junge Truppe spielt, dass diese zwar athletischer ist, man sie aber spielerisch dominiert. Aber wie sagt man so schön, das war wohl Pustekuchen, heute wurden wir in allen Belangen eingestampft. Doch muss man sagen, diese Regnitztaler Mannschaft ist auch kein Maßstab in dieser Liga, denn sie ist schlicht zu gut. Fast alle Teams in dieser Liga wären heute ähnlich untergegangen, dennoch müssen wir schauen, wie wir aus den heute gemachten Fehlern lernen können, damit dieser Abend wenigstens nicht nur umsonst war. Wir denken, dass es dafür einige Ansatzpunkte gibt, die uns weiter voran bringen werden und in zwei Wochen zu Hause gegen Rattelsdorf alles schon wieder ganz anders aussehen wird.“

Longhorns: Patton 2, Person 3, Aumeier 11, Kaiser 8, Imberi 5, F. Simon, Finger 8, Krempels 2, Donhauser 7, Dlugosch 2, Althaus 5.

 

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