Tag des offenen Denkmals in Weingartsgreuth
15.9.2014, 09:00 UhrEinige wenige Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg durch die dichte Wolkendecke, als zwischen Schloss und Kirche bei Bewirtung und musikalischer Begleitung durch die „Weingartsgreuther Musikanten“ die Grußworte gesprochen wurden. Landrat Alexander Tritthart hob die Bedeutung von Denkmälern für die Erinnerung an unsere Vergangenheit hervor. „Uns ist es wichtig, Denkmäler zu öffnen, zu sensibilisieren und zu inspirieren. Denkmäler sind Zeitzeugen, sie berichten von den Umständen ihrer Entstehungszeit.“ Farbe sei seit Urzeiten eine zentrale Ausdrucksform, so der Landrat weiter. „Farbe ist bei der Instandsetzung von Denkmälern ein zentraler Aspekt.“
Decke und Altarbild
Dies wird bei der frisch renovierten Schlosskapelle von Weingartsgreuth sehr gut deutlich. Im vergangenen Jahr wurden der Innenraum und die Ausstattung für rund 35 000 Euro restauriert. Verschmutzungen an der Decke oder am Altarbild wurden sorgfältig entfernt, erklärt Johannes Sieben. „Jetzt ist die Farbe erst wieder erlebbar.“ Der Architekt stellte sich bei Kirchenführungen auch den Fragen der Besucher und zeigte an konkreten Beispielen worauf besonderes Augenmerk gelegt wurde.
Zurück zu den Grußworten: „Denkmäler regen zum Nachdenken an, wie das Leben damals war“, meinte auch Friedrich Gleitsmann. Der Bürgermeister der Gemeinde Wachenroth bedankte sich für das große Interesse am „wunderbaren Ensemble von Schloss und Kirche“ im Ortsteil Weingartsgreuth.
Wie das Zusammenspiel verschiedener Faktoren die Entwicklung der Schlosskapelle bestimmt hat, erläuterte anschließend Kreisheimatpfleger Dr. Manfred Welker in seinem Vortrag: „ . . . und halten die Freyherren von Seckendorff für sich einen evangelischen Schlossprediger allda“. Er appellierte an die Weingartsgreuther, das 300-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung ihrer Kapelle 1719 in fünf Jahren zu feiern. Eingeweiht wurde die Kirche an Ostern 1745, und im Jahr 1808 wurde sie zur eigenständigen Pfarrei. Bereits damals sei es den Bewohnern sehr wichtig gewesen, eine eigene Kirche zu haben, einen eigenen Ort zur Feier des Abendmahls, so der Kreisheimatpfleger.
Beteiligt am Programm war auch der Heimatverein Reicher Ebrachgrund, der seine heimatkundlichen Schriften vorstellte, insbesondere die beiden Sonderhefte zu Weingartsgreuth. Diese sind beim Vorsitzenden Franz Kachler erhältlich (E-Mail:
ff_kachler@yahoo.de). Schließlich bekamen die Besucher noch bis in den Nachmittag hinein bei verschiedenen Führungen vielfältige Detailinformationen. Pfarrer Torsten Bader stellte nicht nur die Kirche vor, sondern auch den ökumenischen Bibelweg, und Detlef von Witzleben machte bei Ortsführungen auf weitere geschichtsträchtige Gebäude aufmerksam.
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