Unglaubliche Momente bei "hin & herzo"

HERZOGENAURACH - "Wahnsinn, unglaublich, unfassbar" – so kommentierten die Besucher den Auftritt des Mentalmagiers Christoph Kuch im ausverkauften Kulturpavillon. Die Organisatoren des "hin&herzo"-Kulturfestivals hatten mit dem Engagement des Weltmeisters der Zauberkunst in der Sparte Mentalmagie einen Volltreffer gelandet.

Eigentlich hat Kuch einen ganz bürgerlichen Beruf, ist Diplomkaufmann, kommt daher wie ein ganz normaler harmloser Zeitgenosse. Aber auf der Bühne entwickelt er seine magischen Kräfte. Da kriecht er förmlich in die Köpfe der Menschen, errät, welche Zahl sie sich ausgedacht haben, in welcher Hand sie eine Münze versteckt haben, welche Spielkarten sie auf der Hand haben. Für Kuch ist der Mensch ein offenes Buch – Mimik, Körpersprache, Gestik und die Augenbewegungen sind seine Anhaltspunkte. Er schafft es sogar, dass ein Besucher einer wildfremden Frau seinen Pin-Code gedanklich übermittelt.

"Gedankenlesen ist möglich", davon ist Kuch überzeugt. Wie erkennt er, unter welchem der Becher mit den unterschiedlichen Farben die Zuschauerin Manuela den gefährlichen Zimmermannsnagel versteckt hat? Er wird die Becher mit voller Wucht zerschlagen und muss sicher sein, dass sich der nach oben stehende Nagel nicht darin befindet – ein absoluter Nervenkitzel.

Riesige Suppenkelle

Mentalmagie ist ein Mix aus Realität, Fiktion, Psychologie, Suggestion und Zauberei. Die Zuschauer sind immer seine zufällig ausgewählten Mitspieler. Da soll Dirk – gedopt mit einem rosa Smartie – durch Tasten erraten, welcher Gegenstand sich in einer Kiste befindet. "Er ist weich, fühlt sich wie ein Schwamm an", meint er. Ein Schwamm in Herzogenaurach ist aber in Wirklichkeit ein kompakter fester Stein. Auch der Kaffeelöffel, auf den Dirk tippt, entpuppt sich als eine riesige Suppenkelle.

Auch das Gehör hat so seine Tücken. Lautete der Text bei dem gerade eingespielten Kyrie wirklich "Oh, Anneliese popel nicht", wie uns der Magier auf einem Plakat suggeriert? Der Mensch kann sich auf seine Sinne nicht wirklich verlassen und mehr und mehr zweifeln die Anwesenden an ihrem Verstand.

Es war ein fulminanter Ausflug in die Welt der Magie. Wer mehr über die Psychologie des Unglaublichen erfahren möchte, kann dies mit Kuchs Buch "Sei nicht abergläubisch, das bringt Unglück!" tun.