Weitere Ermutigung für die Hilfe aus Hannberg
20.6.2013, 15:55 UhrDie Pfarrei Busagulla wie auch die Pfarrei Mbirizi liegen in der Diözese Masaka im Süden des Landes. Seit Jahren hilft der Sachausschuss „Mission, Entwicklung, Frieden“ (MEF) aus Hannberg in dieser Gegend mit Spenden. Die engagierten Mitglieder beschäftigen sich intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort und achten darauf, dass gespendetes Geld auch wirklich ankommt. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein wichtiges Ziel. Ehe Projekte angeschoben werden, wird diskutiert, wie genau am besten geholfen werden kann. Auch aus Adelsdorf kommt Hilfe. Dort engagieren sich Mitglieder des Missionskreises in der Entwicklungshilfe.
Im aktuellen Fall konnten sich die Afrikareisenden davon überzeugen, dass die Spenden für die Krankenstation bestens angelegt sind. Rund sieben mal zwölf Meter misst die Fläche des Backsteinhauses mit Blechdach, in dem es zwei Behandlungszimmer, einen Untersuchungsraum und zwei Liegeräume gibt – ein kleines, aber ungemein wichtiges Haus für die rund 15000 Bewohner der Region. Einmal wöchentlich kommt ein Arzt, geplant ist nun, die Voraussetzungen für eine Dauerstelle zu schaffen.
Große Freude
Das ist eine große Verbesserung der Gesundheitsversorgung, auch wenn der Standard noch weit entfernt ist von dem, was man in Deutschland gewohnt ist. Bei der Einweihung der Krankenstation waren daher nicht nur viele fröhliche Bürgerinnen und Bürger anwesend, sondern auch der Vizepräsident von Uganda, Edward Kiwanuka Ssekandi. Die deutsche Gruppe hatte auch einige medizinische Geräte und Materialien mitgebracht, wie Blutdruckmesser, Babywaage, Mikroskop und ein Gerät zur Notsauerstoffversorgung. Der herzliche Dank war der Reisegruppe sicher. Ein mit viel Freude angenommenes Mitbringsel waren auch 20 Solarhandleuchten, die Stefan Reif aus dem Hannberger Arbeitskreis organisiert hatte.
Gekostet hat die Station rund 18000 Euro, die größtenteils durch Hannberger Spenden zusammenkamen. Aber auch der Eigenanteil der Einheimischen war nicht unerheblich.
Gefreut über die Einweihung hat sich auch Pfarrer Peter von der Caritas Maddo (Masaka Diocese Development Organisation). Er vor allem hält den Kontakt zu den Hannbergern und Adelsdorfern, er war auch bereits zu Gast im Landkreis.
Ein Mitglied der jetzigen Delegation war Sandro Herbig. Für den 16-Jährigen war die Reise ein ganz außergewöhnliches Ereignis. „Man kann nicht glauben, was man da alles sieht“, berichtet er. Trotz der schwierigen Lebensumstände aber gilt: „Die Menschen dort sind unheimlich freundlich.“ Auch Sandros Eltern, die ebenfalls mitgereist waren, sind beeindruckt: „Ich bin überrascht, was alles schon erreicht wurde“, meint Mutter Dorothea. Vater Rudolf Herbig konnte zudem mit seinen Fähigkeiten im Bereich der Elektrizität vor Ort viele wichtige Tipps geben. „Es ist wichtig, mit Spenden eine Anschubfinanzierung zu leisten, wichtig ist aber auch der Wissenstransfer.“
Die Stationseinweihung war der zentrale Punkt der Reise, doch wurden auch noch andere Orte angesteuert, wie etwa eine Molkerei, die Kleinbauern ein relativ sicheres Einkommen ermöglicht, oder ein Ausbildungszentrum vorwiegend für Waisenmädchen.
Was die Herbigs auch bei einem Besuch in der Pfarrei Mbirizi erkennen konnten: Die Hilfe aus Hannberg und Adelsdorf kommt an, und es gibt noch genügend Projekte, die angeschoben werden können. Vor Ort wurden von Georg Lunz (Hannberg) und Günther Müller (Adelsdorf) noch mitgebrachte Spendengelder übergeben, gedacht etwa für bessere Kochmöglichkeiten, die in Uganda entwickelt und gebaut werden. Auch für die Schulspeisung oder die Reparatur von Solarhandleuchten könnte das Geld sinnvoll verwendet werden.
Die Verwaltung von Caritas Maddo in Masaka kämpft immer mit den ständigen Stromausfällen, die in Uganda an der Tagesordnung sind. Daher wurde bereits der Kauf wartungsfreier Batterien für eine Solaranlage unterstützt. In nächster Zeit nun soll die Solaranlage mit Unterstützung aus Hannberg erweitert werden.
Viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis helfen schon, aber noch mehr Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit würde definitiv nicht schaden. „Wir freuen uns über jeden, der sich für unsere Arbeit interessiert und mitmachen möchte“, betont Rudolf Herbig.
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