Kritik der Franken-OB am Zukunftsrat

5.3.2011, 00:00 Uhr
Kritik der Franken-OB am Zukunftsrat

„Wenn man schon über die Zukunft des ganzen Landes nachdenkt, sollte in einem solchen Gremium auch die Intelligenz des ganzen Freistaats vertreten sein“, forderte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft fränkischer Oberbürgermeister, Erlangens OB Siegfried Balleis (CSU), nach der Sitzung am Freitag in Schweinfurt. Der Arbeitsgemeinschaft gehören die Stadtoberhäupter von 24 nordbayerischen Großstädten an; 19 Rathaus-Chefs hätten an der Sitzung teilgenommen.

Derzeit sei der Zukunftsrat stark München-lastig, kritisierte Balleis im Namen seiner Kollegen: Zwei Drittel der dort vertretenen Fachleute kämen aus München oder dem Großraum München. Auch die Kommunen müssten in das Expertengremium stärker eingebunden werden. Der Zukunftsrat war wegen seines Gutachtens über die weitere Entwicklung Bayerns in die Schusslinie der Kritik geraten. In dem Gutachten hatte der Zukunftsrat empfohlen, die Metropolregionen Bayerns weiter zu stärken und Fördergelder nicht mit der Gießkanne zu verteilen. Das hatte vor allem in Niederbayern, der Oberpfalz und in Oberfranken die Befürchtung genährt, ländliche Regionen sollten abgehängt werden.

Umstritten sind nach Balleis' Angaben bei den Franken-OB auch Planungen für Fabrikverkaufszentren auf der grünen Wiese. Mit Hilfe des Landesentwicklungsplans müsse solchen Fehlentwicklungen Einhalt geboten werden, sagte Balleis, der in diesem Punkt die Mehrheit der fränkischen OB hinter sich sieht. Der Bau solcher Einkaufszentren führe zur Verödung der Innenstädte. Dem widersprach der Oberbürgermeister von Selb, Wolf Kreil (CSU), der in seiner Stadt eine Erweiterung eines solchen Zentrums plant.

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